Bernd Reekers erhält das Stadtsiegel

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Bürgermeister Matthias Möller hat beim traditionellen Weitzelfest den Bäckermeister Bernd Reekers mit dem Stadtsiegel der Stadt Schlüchtern ausgezeichnet.
Seit 1974 habe Reekers zunächst als Ortsbeirat, dann als Stadtrat und später als Stadtverordneter und Mitglied der Betriebskommission viel für die Stadt geleistet, hob Möller in seiner Laudatio hervor. Darüber hinaus habe sich der Jubilar beim Schlüchterner Carneval Club, den Kleingärtnern und der Tafel im Bergwinkel engagiert.
Das Stadtsiegel sei die höchste Auszeichnung der Stadt und ein Dank an Persönlichkeiten, die im Bergwinkel über Jahrzehnte Verantwortung für das Gemeinwohl getragen hätten. „Ich hoffe, dass du noch lange beim Weitzelfest den Gönner J. J. Weitzel spielst“, sagte der Rathauschef und
Es ist die familiäre Atmosphäre, die das Weitzelfest auf der „Schlüchterner Platte“ ausmacht, an dem der Bergwinkel seinen Gönner J. J. Weitzel hochleben lässt, der vor gut 185 Jahren der Stadt Schlüchtern einen Teil seines Vermögens vermacht hatte, um Ackerbau und Viehzucht zu fördern. Und jedes Jahr beginnt das Fest mit dem Einzug der Honoratioren der Stadt, der Bürgergarde, der Biedermeiergruppe und des Bäckermeisters J. J. Weitzel, alias Bernd Reekers, mit seinen jungen Gehilfen in das Festzelt am Acisbrunnen. Und wie jedes Jahr eröffnet J. J. Weitzel das Fest mit den Worten: „Ich wünsche, dass ihr Freude habt an eurem und meinem Ehrentag.“
Bravouröser Freibieranstich
Der Vorstand der Bürgergarde nutzte die Eröffnungszeremonie, um der Bevölkerung mitzuteilen, was der Verein überhaupt sei und was er tue. Zweck des Vereins sei die Erforschung und Darstellung der Geschichte des 24. Kurhessischen Bürgergarde-Bataillions von Schlüchtern 1830 bis 1850 und ihrer Vorgänger. Der Klub habe nicht nur eine Biedermeiergruppe gegründet, sondern auch den Verbund der Ritter, Landsknechte, Bürgergarden und historischen Soldaten aus Hessen und Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen, um gemeinsam die Historie zu leben und zu präsentieren. Die Biedermeiergruppe habe inzwischen eine Tanzgruppe aus der Taufe gehoben, bei der Gardisten und Biedermeier Tänze der damaligen Zeit vorstellten. Hinzu käme eine Trommelgruppe, die nicht nur zum Gleichschritt trommle. Die neue Böllergruppe bilde sich aus, um endlich auch mal Salut schießen zu können.
Den anschließenden Freibieranstich bewältigte Kalte-Markt-Präsident Gerold Raab mit Bravour. Drei gezielte Schläge und „ogezapft“ war es. Mit jugendfrischem Dixieland-Jazz verströmten die Dixie-Oldies der Schlüchterner Stadtkapelle positive Energie im Zelt, ehe die Band Hi5 mit Rock, Pop und Titeln aus den aktuellen Charts wie „All Night Long“, „We are Family“ oder „Tage wie diese“ bis spät in die Nacht das musikalische Kommando übernahm.
Das Glanzlicht des Festes war am Sonntagnachmittag der Kampf um die Goldene Brezel. „So viele Mannschaften hatten wir bei unseren feucht-fröhlichen Spielen noch nie am Start“, freute sich Sandra Keidel vom Club der Kalte-Markt-Präsidenten, der die Gaudi alljährlich organisiert. Sogar eine Mannschaft aus der französischen Partnerstadt Fameck war dabei. Nach dem „Weitstapler“, bei dem jede Mannschaft sich auf Getränkekisten weiter bewegen musste, ohne den Boden zu berühren, hieß es „Köpfchen in das Wasser“. Hierbei musste ein Tischtennisball mit dem Mund aus einem Wasserkübel gefischt und in einem Eierkarton abgelegt werden. Beim „Saftschubsen“ klemmten sich die Teilnehmer wassergefüllte Sektgläser zwischen die Zehen und liefen so über die Wettkampfbahn. Da zählte jeder Tropfen.
Zwei Teams der Jugendwehr
Nach dem Schwammspiel fiel die Entscheidung im Kampf um die Goldene Brezel beim Becherschießen mit einer Wasserpistole. Am Ende jubelte die Feuerwehr Schlüchtern. Der Herolzer Bloo wurde Zweiter. Die evangelische Kirchengemeinde, die für Spenden für die Renovierung der Stadtkirche St. Michael warb, belegte Platz drei. Mit dabei waren auch zwei Teams der Jugendwehren aus Schlüchtern und Kressenbach, Titelverteidiger Stadtkapelle und die DRK-Mannschaft des designierten Kalte-Markt-Präsidenten Mike Borde. An beiden Tagen brachte ein Shuttlebus-Service die Besucher auf das Freizeitgelände. Für die älteren Mitbürger gab es samstagnachmittags im evangelischen Gemeindezentrum einen kurzweiligen Seniorennachmittag.