Großes Märchenfest in Steinaus Altstadt

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Nichts passt besser in die alten Steinauer Gassen als die Märchen der Brüder Grimm. Erneut deutlich wurde das beim traditionellen Märchensonntag, der diesmal jedoch durch schlechtes Wetter beeinträchtigt war.
Das hatten sich die Verantwortlichen, alle Mitwirkenden und auch die Besucher anders vorgestellt – just zum Beginn der Großveranstaltung am Sonntagvormittag fing es an zu regnen. Dementsprechend hielt sich auch die Besucherzahl in Grenzen.
Seit über 20 Jahren verwandelt sich die Steinauer Altstadt Anfang August in ein großes Märchenfest. Jedes Jahr wird ein anderes Märchen der Brüder Grimm in Szene gesetzt. Immerhin verbrachten die Märchensammler Wilhelm und Jacob Grimm Ende des 18. Jahrhunderts hier einen Teil ihrer Kindheit. Deshalb wird Steinau auch Brüder-Grimm-Stadt genannt. Angefangen haben die Märchensonntage im Jahr 2002 mit dem Märchen „Tischlein deck dich“. Viele bekannte Märchen folgten, wie „Rotkäppchen“, „Frau Holle“ „Schneewittchen“ und zuletzt „Die zwei Brüder“.
Diesmal wurde das Märchen von der „Gänsehirtin am Brunnen“ thematisiert. Das unentbehrliche Salz spielt darin ebenso eine wesentliche Rolle wie die Perlen, die eine wunderschöne Prinzessin weint. Die Geschichte des Märchens wurde mit Theateraufführungen, Erzählungen und vielen anderen Aktionen in Szene gesetzt.
Das große bunte Fest für die Familie begann mit einem märchenhaften Gottesdienst, der von Pfarrer Dirk Kroker und von Detlef Heinichen gestaltet wurde. Wegen des regnerischen Wetters wurde der Gottesdienst von der Sommerbühne in die Katharinenkirche verlegt.
An gleicher Stelle erfolgte auch die offizielle Eröffnung des Märchensonntags durch Bürgermeister Christian Zimmermann. Wie er erläuterte, erzähle das Märchen von einem Mädchen, das als Gänsehirtin arbeitet und auf eine Prinzessin trifft, die sich inkognito als einfache Magd ausgibt. „Die Gänsehirtin verkörpert Tugenden wie Bescheidenheit, Ehrlichkeit und Treue“, sagte Zimmermann und fügte hinzu: „Die Prinzessin lernt durch das Leben der Gänsehirtin, dass wahres Glück und innere Stärke nicht von Reichtum oder Macht abhängen“.
Erstmals nahm die neue Steinauer Märchenkönigin Laura I. (Laura Fuchs) an der Eröffnung des Märchensonntags teil. Sie richtete ebenfalls Willkommensgrüße an die Besucher. Die musikalische Gestaltung oblag einer Bläsergruppe des Steinauer Musikvereins. Birgit Wiest gab als „weise Frau“ Erläuterungen zum vielfältigen Programm der Großveranstaltung zwischen Kumpen und Amtshof.
Im Mittelpunkt standen mehrere Märchen-Theatervorführungen sowie musikalische und tänzerische Aufführungen. Allenthalben begegneten den Besuchern Musiker, höfische Tänzer und unterschiedliche Märchengestalten. Im Amtshof zeigte Wencke Wiest akrobatische Kunststücke am Aerial Hoop zum Märchen der Gänsehirtin. In der Brüder-Grimm-Straße gab es Stände mit den unterschiedlichsten Angeboten. Viel geboten wurde für die Kinder, beispielsweise beim Angeln am Märchenbrunnen, beim Schürfen von Edelsteinen, beim Kinderschminken, beim Basteln sowie bei einer Märchen-Rallye. Reichhaltig war auch das kulinarische Angebot mit den unterschiedlichsten Leckereien und Gaumenfreuden.
Zum Abschluss des Märchensonntags lugte doch noch einmal die Sonne hervor. Märchenkönigin Laura I. verkündete das Motto für den Märchensonntag im kommenden Jahr. Dann steht das Grimm’sche Märchen „Brüderchen und Schwesterchen“ im Mittelpunkt.