„Ein Projekt mit historischer Dimension“

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Es ist beschlossene Sache: Flieden und Schlüchtern wollen ein gemeinsames orts- und kreisübergreifendes Gewerbegebiet am Distelrasen entwickeln. Dafür haben beide Gremien in ihren jüngsten Sitzungen einstimmig votiert. Die Dimension dieses Projektes sei historisch, betonen die Bürgermeister Christopher Gärtner (Flieden) und Matthias Möller (Schlüchtern).
„Wir sprechen hier von einer strategischen Entscheidung, die auf Jahrzehnte ausgelegt ist. Sie bietet für Schlüchtern und Flieden riesige Möglichkeiten für zukunftsfähiges Wachstum“, sagt Fliedens Bürgermeister Christopher Gärtner.
Sein Schlüchterner Amtskollege Matthias Möller ergänzt: „Davon werden noch unsere Kinder und Kindeskinder profitieren. Wir setzen damit ein sehr starkes Zeichen für Kooperation und unterstreichen, dass wir gemeinsam mehr erreichen können.“ Schon jetzt sei der Bedarf übrigens groß, ansässige Unternehmen hätten gegenüber beiden Bürgermeistern bereits konkretes Interesse an neuen Flächen angemeldet.
Gärtner und Möller sind davon überzeugt, dass ein gemeinsames Gewerbegebiet enorme Entwicklungspotenziale für die Kommunen bietet. Und die Gremien sehen das genauso: Der Beschluss in Flieden wurde in der jüngsten Sitzung am 4. Juni einstimmig getroffen, und in Schlüchtern gaben die Stadtverordneten am 23. Juni ihre uneingeschränkte Zustimmung.
Das Gewerbegebiet soll direkt an das vorhandene Areal „Die Birken“ angrenzen. Insgesamt handelt es sich um einen bis zu 30 Hektar großen Planungsraum.
Besonders stolz zeigen sich beide Bürgermeister auf die Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg. Christopher Gärtner sagt: „Die Chemie zwischen uns passte sofort – menschlich und auf der Arbeitsebene. Deshalb war für uns schnell klar, dass wir Potenziale prüfen wollen, um beide Kommunen voranzubringen.“ Und Matthias Möller betont: „Es liegt ja auf der Hand, stärker zusammenzuarbeiten. Und doch hat es einen steten Austausch zwischen Schlüchtern und Flieden früher nie gegeben. Ich freue mich sehr, dass sich das jetzt geändert hat.“
Mit dem Gewerbegebiet haben sich die zwei Kommunen für eine echte Herkulesaufgabe entschieden. Zunächst werden in einem „Letter of Intent“ die Rahmenbedingungen festgehalten. Danach geht es darum, die planungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Und diese Aufgabe ist keineswegs einfach: Schließlich sind zwei Landkreise, zwei Regierungspräsidien und zwei Gremien involviert. Beide Kommunen wollen das Gewerbegebiet schrittweise entwickeln, je nach Bedarf. Planung, Prüfung der Flächenverfügbarkeit und die Erschließung müssen allerdings auf einen Schlag erledigt werden. Die Kosten dafür seien erst dann seriös kalkulierbar, wenn die Rahmenbedingungen klar sind.
Der Zeitplan sieht wie folgt aus: Der Aufstellungsbeschluss soll noch in diesem Jahr kommen, der Planungsprozess dürfte anschließend circa zwei Jahre in Anspruch nehmen. Zu diesem Prozess gehören Bürgerbeteiligungen genauso wie die Abstimmung mit Naturschutzbehörden, Regierungspräsidien und weiteren Institutionen.
Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller sagt abschließend: „Der erste Schritt ist getan. Jetzt geht die Arbeit erst richtig los. Aber ich freue mich darauf!“ Auch Christopher Gärtner unterstreicht das: „Wir gestalten Zukunft.“