Mit wundervoller Musik das neue Jahr gefeiert

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Während im winterlichen Steinau Minusgrade herrschten und der Wind die Frisuren der Besucher auf dem Weg zur Katharinenkirche ordentlich zerzaust hatte, besang Christiane Linke im noch weihnachtlich geschmückten Gotteshaus den Frühling in Wien: „Drum ist der Himmel so blau! Drunten im Park blüht der Jasmin, da widersteht keine Frau!“
Die Sopranistin gastierte mit ihrem Gesangskollegen Stefan Lex und dem Johann-Strauß-Orchester Frankfurt zum Jahresauftakt in der Brüder-Grimm-Stadt. Orchesterleiter Witolf Werner, 2011 in einer Kritikerumfrage der „Welt am Sonntag“ zum „Dirigenten des Jahres“ gewählt, stimmte das Publikum auf einen „Abend voller Freude, Inspiration und musikalischer Genüsse“ ein unter der Überschrift „Wien, Wien nur du allein“. Im Laufe des Konzertes stellte Witolf Werner nicht nur seine Künste am Dirigentenpult unter Beweis, sondern unterhielt mit launigen Anekdoten rund um die österreichische Hauptstadt, gab Ausflugstipps für einen Besuch in Wien und auch die eine oder andere Lebensweisheit nahmen die Besucher mit nach Hause.
Mit der Ouvertüre zur Operette „Wiener Blut“ begann ein Neujahrskonzert, das von der großartigen Spielfreude der Musikerinnen und Musiker getragen wurde. Mit einer wunderbaren Leichtigkeit erfüllten Orchester und Solisten das Kirchenschiff mit Musik und Gesang, darunter „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“, „Grüß mir mein Wien“, „Ich muss wieder einmal in Grinzing sein“ und „Im Prater blühn wieder die Bäume“.
Von Witolf Werner als „inoffizielle Hymne der Stadt“ anmoderiert, intonierte Tenor Stefan Lex mit ausdrucksstarker, warmer Stimme „Wien,Wien nur du allein“, ehe Christiane Linke kristallklar sang „Wien wird bei Nacht erst schön“.
Die beiden Solisten erwiesen sich als ausgewiesene Könner ihres Fachs. Christiane Linke bezauberte mit einer herrlich klaren Sopranstimme, ausdrucksstarker Gestik und großer Bühnenpräsenz. Stefan Lex, auch bekannt als „The Charming Tenor“, gefiel mit feinen stimmlichen Nuancen und strahlendem Gesang.
Interaktiv wurde es beimWalzer „Wiener Praterleben“, auch als „Sportpalast-Walzer“ bekannt. Hier waren die Pfeif-Künste des Publikums gefragt.
Mit übermütigen Polka-Klängen, durch die Besucherreihen tanzenden Gesangssolisten, im Stehen applaudierenden Konzertbesuchern und sprühenden Glitzerfontänen ging ein knapp zweistündiges, beschwingtes Konzerterlebnis zu Ende. Mit wundervoller Musik war in der Katharinenkirche das neue Jahr 2025 gefeiert worden, für das Dirigent Witolf Werner dem Publikum Worte des amerikanischen Schriftstellers Mark Twain mit auf den Weg gab.