Gleich in zweifacher Hinsicht hat der aus sechs Personen bestehende Vorstand des FV Steinau die Zeichen der Zeit erkannt und entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet. Ein neuer 40 auf 20 Meter großer Kunstrasen ermöglicht ein Training bei nahezu jedem Wetter für alle Mannschaften und ist zudem während der Trainingszeiten für Vereinsmitglieder nutzbar.
Mit Stolz weist Vorstandsmitglied Christoph „Bommel“ Müller zudem darauf hin, dass es in der Grimmstadt gelungen sei, dem kreisweiten Nachwuchsproblem entgegenzuwirken und die Anzahl an jugendlichen Fußballer im vergangenen knappen Jahrzehnts nahezu zu verdoppeln, nämlich von 80 auf aktuell 140. „Es tut sich einiges im Verein, Trainer und Übungsleiter haben weiterführende Kurse besucht und entsprechende Lizenzen erworben, wir haben Kontakte zur Brüder-Grimm-Schule geknüpft, das Echo war sehr positiv, ferner arbeiten die Eltern der uns anvertrauten Kinder vorbildlich mit“, berichtet Christoph Müller, ehemaliger Torjäger beim Verbandsligisten SG Bad Soden.
Ein kleines, bescheidenes Schmuckstück auf dem riesigen Gelände des ehemaligen Hessenligisten ist der mit einem gehörigen Anteil an Eigenleistung durch bienenfleißige Helfer erbauter Klein-Kunstrasenplatz. „Die Kosten waren ursprünglich mit 83.000 Euro brutto beziffert worden, der Kreis trug 10, das Land 25 Prozent. Der Finanzierungsteil, der über den Eigenanteil des Vereins hinausging, konnte mit städtischen Geldern finanziert werden“, erläutert Christoph Müller.
In dieser Kostenaufstellung freilich nicht berücksichtigt sind die Arbeitsleistungen jener 30 bis 40 Vereinsmitglieder an den sogenannten Helfertagen, die einen Gegenwert von sicherlich mehreren tausend Euro ausmachten. Vor allem mit Erdarbeiten waren die Helfer beschäftigt, allein für die Drainage mussten 4.000 Löcher von 15 Zentimetern Tiefe gebohrt werden, die Andreas Knauf in mühevoller Vorarbeit vorgezeichnet hatte. „Die Eigenleistung war schlicht und ergreifend vorbildlich, die Helfer wurden während und nach der Arbeit mit Würstchen und Getränken versorgt und sind zum Katharinenmarkt-Frühschoppen eingeladen“, fährt Christoph Müller fort.
Auch Müller hat wie viele seiner Vereinskameraden vor einigen Jahrzehnten auf dem Gummi-Platz, aus dem nun ein Kunstrasenplatz geworden ist, das Fußballspielen erlernt. Die Idee für einen Kunstrasenplatz wurde bereits vor drei Jahren geboren. Federführend mit der Planung beschäftigt waren André Kalus, Franz Ermandraut, Christian Schoon und Christoph Müller. Der Platz ist bei Heimspielen für Vereinsmitglieder jederzeit nutzbar, für Außenstehende ist er nicht zugänglich.
Auf dem künstlichen Grün eingezeichnet sind sogenannte Funino-Schusslinien. Beim Funino, dem „Spiel drei gegen drei auf vier Tore“, zählen nur Treffer, die nach Überschreiten dieser Linien erzielt werden. Zwei solcher Funino-Spielfelder sind aufgezeichnet, sie erleichtern den Aufbau des Trainings für die Übungsleiter enorm. Bei der Planung des Projekts waren diese Linien nicht vorgesehen. Dadurch entstanden zusätzliche Kosten, die der Verein gerne durch Sponsoren decken möchte. Interessenten dürfen sich gerne beim Vorstand melden. BWB