„Ein Schlüchtern für alle“

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In der Bergwinkelstadt leben mehr als 88 Nationen. „Wir wollen ein Schlüchtern für alle sein“, sagt Bürgermeister Matthias Möller. Deshalb stattete er erneut der türkisch-islamischen Gemeinde einen Besuch ab – und hatte eine kleine Spende für die Vereinsarbeit dabei.
Der Schlüchterner Rathauschef sagte im Gespräch mit der Gemeindevorsitzenden Canan Kir sowie mit Stellvertreter Ramazan Akkurt: „Es ist enorm wichtig, regelmäßig miteinander zu sprechen. Schließlich wollen wir, dass sich möglichst alle Menschen hier wohlfühlen.“ Auch die Stadtentwicklung könne nur davon profitieren, wenn sich viele Nationen einbringen und darin wiederfinden.
Die türkisch-islamische Gemeinde gibt es bereits seit 1982 in Schlüchtern. Sie hat circa 180 Mitglieder, neben Menschen mit türkischen Wurzeln gehören dazu auch Albaner, Bosnier, Syrer, Pakistaner und zahlreiche weitere Nationen. Mittlerweile wird das Freitagsgebet vollständig auf Deutsch gehalten, „weil viele von uns schon in zweiter oder dritter Generation hier leben“, sagte Canan Kir.
Die Vorsitzende erläutert die Aufgaben und Ziele ihrer Gemeinde: „Wir wollen es den Menschen ermöglichen, ihre Religion auszuleben. Es geht bei uns aber auch um soziale und kulturelle Verantwortung sowie um den Austausch mit anderen Gemeinschaften.“ Deshalb veranstalten die Mitglieder unter anderem jährlich einige Tage der offenen Tür, pflegen Kontakte zu anderen Vereinen im gesamten Kreis und betreuen verschiedene Frauenprojekte.
Als Nächstes steht die Renovierung des Dachs in der Schlüchterner Grabenstraße 8 an – die Kostenschätzung liegt bei 93.000 Euro. Canan Kir: „Dafür sammeln wir derzeit Spenden. Wir freuen uns über jeden, der etwas dazu gibt.“ Das ließ sich der Bürgermeister nicht zweimal sagen: Matthias Möller hatte für die Vereinsarbeit eine kleine Unterstützung dabei – und natürlich den Hinweis, dass Vereine bei Renovierungsmaßnahmen Fördergelder bei der Stadt beantragen können. Möller betonte abschließend: „Wir wollen das Miteinander stärken und keine Co-Existenz in unserer Heimatstadt. Schlüchtern ist enorm vielfältig – und es können alle nur profitieren, wenn wir in Zukunft in einen noch intensiveren Austausch kommen. Das ist mein Ziel.“