Unter dem bekannten Motto „Bad Ahl am See lässt‘s endlich wieder krachen!“ gingen zwei Faschingssitzungen im Bürgerhaus „Alte Schule“ über die Bühne. Erfinderisch passten die Ahler Fastnachtsaktiven ihr Motto dem aktuell abgelassenen Stausee an und titelten zusätzlich: „Bad Ahl am Watt, weil: Wasser ist ja keins drin!“
Natürlich wird in Ahl fleißig Energie gespart. So betrat „Putzfrau“ und Moderatorin Angela Heid im Dunkeln den Saal, lediglich die Laternen von Marius Weber und Selina Krack spendeten spärliches Licht. Doch sogleich verpflichtete sie zwei sportliche Zuschauer, die zur Energieerzeugung in die Pedale traten. „Früher hatte ich Angst im Dunkeln, heute hab ich Angst vor‘m Licht, wenn ich die Stromrechnung seh!“, bekannte die Moderatorin.
Einen zauberhaften Tanz mit im Dunkeln leuchtenden Knicklichtern, präsentierten anschließend Sandra Herrmann, Nathalie Glöckner und Stephanie Koslowski als Wattwürmchen.
Die „Veränderungen im Leben“ bilanzierte Gabi Kleinhens. Sie erinnerte an die Nachkriegskinder, die „Hardcore-Generation“, die noch „gelbes Limo“, selbstgedrehte Zigaretten, Klosterfrau Melissengeist oder Eierlikör gegen Übelkeit kannte.
Später gab Gabi Kleinhens als Yoga- und Fitness-Spezialistin Trixi Poffenreuth wichtige Tipps zur Behandlung der „Problemzonen im Hoch- und Tiefbau“. Beim Sketch „Papilein klärt auf“ geriet die sexuelle Aufklärung des 28-jährigen Sohnes (Angela Heid) dem Papilein (Marius Weber) etwas außer Kontrolle.
Ein Adventgedicht von Loriot (Günter Deschamps), eine überdimensionale Unterhose (Marius Weber, Jürgen Harnischfeger) und Horst Schlemmer (Jörg Hornikel), der in einer Kneipe (Barmann: Jürgen Lindner) singend seine Gisela (Heike Hornikel) anschmachtete, Hausmeister (Armin Hummel), der alljährlich ungeniert aus dem Nähkästchen plaudert, unterhielten das närrische Publikum aufs Beste.
Mit Spannung erwartet wurden die Wortakrobaten „Ansmaskaas“. Mit ihren Alliterationen und Wortspielereien nahmen Thomas Hummel und Florian Bröning die Lokalpolitik tüchtig auf die Schippe.
„Bad Ahl am See“ sahen sie als künftiges Heilbad, denn die Überprüfung des Regierungspräsidiums habe einen „Kurheilbadprädestinationsstern“ erbracht. Der Kurdirektor, „mit Brauer- und Mälzererfahrung“ sichere sich bereits „Einnahmequellen“. Die Tourist-Information im Eierhäuschen und das Therapiezentrum im Blockhaus: „Ardeas-Seenwelt statt Spessart Therme!“ Es seien bereits Probebohrungen im Gange. Oder dienten diese etwa dem Bau einer Autobahn von Alsberg nach Berlin für den politisch ambitionierten Bürgermeister? Die Wortakrobaten hatten die Lacher jedenfalls auf ihrer Seite.
Atemberaubende Gardetänze brachten die Tanzgruppen des TSA Haitz und des WCC Wallroth (nur Samstag) auf die Bühne, aber auch die heimischen Tanzbegeisterten brauchten sich nicht zu verstecken. Die Tanzschule „Rentner-Disco“ (Marius Weber, Nathalie Heid, Stefanie Lindner, Matthias Hummel) waren mit internationalen Tanzstilen vertraut.
Nach dem Programm feierte das bunt kostümierte närrische Publikum fröhlich weiter.
Weitere Mitwirkende der beiden Abende waren: Technik und Licht: Jörg Hornikel, Tim Hornikel, Johannes Amberg, Marius Weber; Regie: Heike Hornikel, Angela Heid; Requisite: Christian Hummel, Marc Peichl.
