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Die Schlüchterner Wähler haben am Muttertag Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) mit 84,29 Prozent wiedergewählt. Der 40-Jährige war der einzige Kandidat.
„Ich brenne für das Amt und werde in den kommenden sechs Jahren Tag für Tag 100 Prozent Vollgas geben, um meine Heimatstadt voranzubringen“, sagte der Rathauschef nach der Wahl.
Die vergangenen Wochen seien für seine Patchwork-Familie hart und richtig anstrengend gewesen. „Ich war keinen Abend daheim. Mir fällt ein Riesenstein vom Herzen. Ich war sehr angespannt und dünnhäutig. 85 Prozent der Stimmen sind ein Vertrauensbeweis. Wegen der vielen Baustellen in Schlüchtern habe ich mit diesem Ergebnis nicht wirklich gerechnet.“
Ehefrau Anna meinte nur: „Ich bin hart im Nehmen. Man wächst mit den Herausforderungen.“
Alle Fraktionen im Stadtparlament gratulierten zur Wiederwahl. SPD-Fraktionsvorsitzender Helmut Meister hatte das gute Ergebnis erwartet. „Ich ging davon aus, dass die hervorragend Arbeit, die Matthias Möller in seiner ersten Amtsperiode geleistet hat, bestätigt wird. Er hat viel bewegt und sich diesen Vertrauensbeweis redlich verdient.“ Wichtig sei, dass trotz Corona, Lieferproblemen der Wirtschaft und Ukraine-Krieg der Haushalt nicht gefährdet sei. Die Stadt habe ausreichend Rücklagen gebildet, so dass auf die Bürgerinnen und Bürgern in den kommenden Jahren keine höheren steuerlichen Belastungen zukommen würden.
CDU-Fraktionsvorsitzender Florian Varinli betonte: „Das Ergebnis spricht für sich. Wir freuen uns auf sechs Jahre Matthias Möller. Wir werden den Bürgermeister konstruktiv und, wenn nötig, kritisch begleiten. Wir alle müssen mutig vorangehen.“
Gerd Neumann von den Grünen: „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden und können so weiterarbeiten. Es gibt vieles zu tun. Die geringe Wahlbeteiligung von 34 Prozent ist wohl dem guten Wetter geschuldet.“
Die Bürgerbewegung Bergwinkel beglückwünschte Möller zu seinem durchaus erwarteten Wahlerfolg. Bedauerlich sei jedoch die geringe Wahlbeteiligung. Nichtsdestotrotz habe er nun die Möglichkeit, die angefangenen Projekte ins Ziel zu bringen. „Wir erhoffen uns, dass der Bürgermeister in der kommenden Periode sein Versprechen weiter umsetzt, dass keine Steuer- und Abgabenerhöhungen stattfinden. Wir sind weiter der Auffassung, dass die begonnenen Projekte nun mit Augenmaß und miteinander abgestimmt zu einem guten Ende geführt werden. Dabei ist es wichtig, dass auch die Finanzierung dieser Projekte im Auge behalten wird“, sagte Fraktionsvorsitzende Sylke Schröder. „Wir hoffen, dass der Bürgermeister bei seinen Entscheidungen ein gutes Händchen hat und dies natürlich zum Wohle unserer Bergwinkelstadt einsetzt. Wir, die Bürgerbewegung Bergwinkel werden weiterhin diesen Prozess konstruktiv aber durchaus auch kritisch begleiten.“ Für die Freien Demokraten gratulierte Rainer Gramman.
Eine Prognose wollte der Bürgermeister nach den ersten Ergebnissen nicht abgeben. „Die Briefwahl könnte noch eine gewissen Unwucht bringen.“ 18.13 Uhr: Die erste Meldung kommt aus dem 169-Seelendorf Ahlersbach. „Wer in Ahlersbach 83 Prozent holt, braucht sich keine Gedanken mehr zu machen“, flachste Vizebürgermeister Reinhold Baier (CDU) und verspeiste anschließend bei der „spontanen Wahlparty“ in der Stadthalle gutgelaunt eine Brühwurst.