Jetzt nicht nachlassen bei den gemeinsamen Anstrengungen im Kampf gegen das Coronavirus
In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben Landrat Thorsten Stolz, Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler, Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Bürgermeister Stefan Erb (Erlensee) dazu aufgerufen, bei den gemeinsamen Anstrengungen gegen das Coronavirus nicht nachzulassen. „Nur wenn alle Bürgerinnen und Bürger, alle gesellschaftlichen Gruppen und alle Institutionen und Einrichtungen ihren Beitrag leisten, können wir uns am Ende mit einem Rückgang der Infektionszahlen und einem Erfolg für die Gesundheit belohnen“, formulieren sie ihren eindringlichen Appell.
„Wir sind uns bewusst, dass die fortgesetzten Einschränkungen eine hohe Belastung darstellen und die Maßnahmen nicht überall auf ungeteilte Akzeptanz stoßen“, sagt Landrat Thorsten Stolz. Doch zu dieser Strategie gebe es keine Alternative und eine ungebremste Pandemie würde weitaus größere Einschnitte und zu einer großen Belastung der ambulanten und stationären Versorgung führen. Auch dürfe das Wiederanfahren der deutschen Wirtschaft nicht gefährdet werden. Und es sei nicht nur ein politischer Auftrag sondern eine gesellschaftliche Verpflichtung, dieses Szenario zu verhindern.
„Hanau hatte gestern eine 7-Tage-Inzidenz von 159. Wir haben allen Grund, höchst wachsam zu sein“, bringt Oberbürgermeister Claus Kaminsky die Situation in der Brüder-Grimm-Stadt auf den Punkt. Dabei erhöht es nach seinen Worten die Akzeptanz, dass überall im Main-Kinzig-Kreis jetzt die gleichen transparenten Regeln gelten würden. „Bei allem Verständnis dafür, dass manch einer die aktuelle Situation als angstmachende Unheimlichkeit begreift, erwarte ich, dass jeder sich seiner Verantwortlichkeit bewusst ist und seinen Teil dazu beiträgt, die Herausforderung zu bewältigen.“
Ein gutes Beispiel sei hier neben dem Verzicht auf vermeidbare Kontakte die Einhaltung der Maskenpflicht.
Seit inzwischen rund sieben Monaten bestimmt das Coronavirus den Alltag der Menschen, beschränkt das Freizeitverhalten, greift in Urlaubspläne ein und belastet die Familien in hohem Maße. Doch vor allem sind die Gesundheitsämter, die Gefahrenabwehrbehörden und die Ordnungskräfte extrem gefordert. „Unsere Beschäftigten bringen hier seit mehreren Wochen in hoher Verantwortung einen beispielhaften Einsatz, um die Ausbreitung von Covid-19 einzugrenzen“, erklärt Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler.
Mehrmals in der Woche kommen die Verwaltungsstäbe im Landratsamt und in der Stadt Hanau zusammen, um die notwendigen Maßnahmen und Verordnungen abzustimmen und auf den Weg zu bringen. Regelmäßig sind auch die Polizei und das Staatliche Schulamt eingebunden. Auch diese Aufgabe bindet erhebliche Kräfte, insbesondere bei der Überprüfung und Durchsetzung der Bestimmungen.
„Mit Ausbruch der Pandemie mussten sich die Verwaltungen neu ausrichten und organisieren“, erläutert Bürgermeister Stefan Erb (Erlensee) stellvertretend für die weiteren Städte und Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis. Das betrifft die Kundenkontakte, die inhaltliche Arbeit, die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern und auch die politischen Gremien. Dabei seien der enge Kontakt und der regelmäßige Austausch in der kommunalen Familie ein wichtiger Aspekt.
In wöchentlichen Telefonkonferenzen und mit täglichen Sachstandsmeldungen werden die Fakten ausgetauscht und die nächsten Schritte besprochen. „Es gibt auch nach sieben Monaten der Pandemie einen enormen Informationsbedarf bei den Bürgerinnen und Bürgerinnen“, stellen Stefan Erb, Claus Kaminsky, Thorsten Stolz und Susanne Simmler übereinstimmend fest.
Das liegt zu einem erheblichen Teil an den unterschiedlichen Strategien auf Bundes- und Landesebene sowie den häufig sehr kurzfristigen und wenig transparenten Entscheidungen. Hier sehen die kommunalen Vertreter aus dem Main-Kinzig-Kreis „ein erhebliches Verbesserungspotenzial“. Auch wenn in Wiesbaden und Berlin viel erklärt werde, so liege das Krisenmanagement rund um Corona doch fast ausschließlich in den Händen und in der Verantwortung der Kommunen.
Das werde auch auf absehbare Zeit so bleiben, verweist Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler auf den vom Robert-Koch-Institut entworfenen Pandemieplan. Dort ist beschrieben, dass auch bei einem Strategiewechsel die grundlegenden Maßnahmen unverzichtbar bleiben. Das betrifft unter anderem die schnelle Fallidentifikation und Isolation sowie das Kontaktpersonenmanagement in jeder Phase der Epidemie. Nur mit diesen Instrumenten lasse sich die Geschwindigkeit der Ausbreitung sowie die Zahl der Erkrankungen in der Bevölkerung reduzieren. Das ist auch nach Einschätzung des Robert-Koch Institutes essentiell, da hierdurch die zusätzliche Belastung für das Gesundheitssystem reduziert werden kann.
Landrat Thorsten Stolz, Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler, Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Bürgermeister Stefan Erb werben daher noch einmal um Verständnis für die zusätzlichen Einschränkungen und fordern zur aktiven Mithilfe auf. Gerade in den kommenden Wintermonaten sei es umso wichtiger, Verantwortung zu übernehmen und sich solidarisch mit den Mitmenschen zu zeigen. Dieses rücksichtsvolle Verhalten, sei nötig, um insbesondere die gefährdeten Bevölkerungsgruppen wirksam zu schützen. Und es sei für jeden Einzelnen zumutbar täglich auf die Abstands- und Hygieneregeln zu achten und die Kontakte im privaten Umfeld erst einmal deutlich zu reduzieren.