Wenn die Spessart Therme ihre Tore wieder öffnet, finden die Gäste den gesamten Komplex blitzblank und generalüberholt vor. Die Fachleute der Therme nutzen die Corona bedingte Schließungszeit zu umfangreichen Reinigungs- und Reparaturarbeiten.
Arbeiten, die normalerweise während des gesamten Jahres, oft in den Nachtstunden erledigt werden, konnten nun seit der Schließung am 17. März in einer konzertierten Aktion in einem Guss ausgeführt werden. Bekanntlich hinterlässt die gesundheitsfördernde Bad Sodener Natursole mit ihrem hohen Salz- und Eisengehalt rostbraune Spuren auf Fliesen und weiteren Materialien.
Kurdirektor Stefan Ziegler erläuterte die umfangreichen Arbeiten und blickt stolz auf die Leistungen seines Teams, dem Fliesenleger, Dreher, Schlosser, Metallbauer, Maler, Lackierer, Hoch-Tiefbauer und ein Zimmermann angehören.
Mit dem Heißluftföhn
Für die jährlichen Revisionen des Sole-Intensivbeckens (Rheuma-Tempel) und der beiden großen Innenbecken mussten 800 Kubikmeter Sole-Wasser-Gemisch abgelassen und wieder aufgefüllt werden.
In mühevoller Kleinarbeit löste Fliesenleger Bernd Reusch am Poseidontempel über 200 Mosaikfliesen ab. Mit dem Heißluftföhn musste jedes einzelne Steinchen aufgeweicht, herausgekratzt, und anschließend neu eingesetzt werden.
Die Fliesenfläche um die Becken, im Sanitär- und Umkleidebereich sowie auf der Empore – insgesamt fast 2 000 Quadratmeter – reinigten die Mitarbeiter mit Hochdruckgerät, Schrubbern und Muskelkraft. Defekte Fliesen und Fugen wurden repariert oder erneuert, Rinnroste und Deckenlamellen gereinigt, und die Unterwasserbeleuchtung intensiv gewartet.
Natürlich nahmen sich die Fachleute auch die Saunalandschaft vor. Sie reinigten alle sechs Saunen, setzten die Innenbänke instand und bauten die Öfen aus, um sie zu polieren und mit neuen Heizstäben zu versehen. Der Außenbereich erfuhr durch das Abstrahlen der Pflasterung und dem Anstrich des Holzzaunes zum Kurpark eine entsprechende Aufwertung. Zudem werde derzeit an einer Neukonzeption der Außenbeleuchtung gearbeitet, sagte Kurdirektor Ziegler.
Die Wertschließfächer werden die Gäste im Saunabereich nicht mehr finden. Diese sind nun im Eingangsbereich zu den Umkleidekabinen platziert und zwar in doppelter Anzahl.
Zur Kosteneinsparung seien Energie- und Wasserverbrauch stark eingeschränkt. Die meisten Mitarbeiter seien in Kurzarbeit, außer den Technikern und den Gärtnern. Der Kurpark werde weiter gepflegt und von Besuchern gerne angenommen. Der Generationenpark sei allerdings bisher noch geschlossen.
Physiotherapie ist geöffnet
Der Bereich der Physiotherapie ist geöffnet und hält die Therapien ärztlich verordneter Behandlungen aufrecht. Auch ein Teil der Verwaltungsmitarbeiter sind in ihren Büros, um die Absagen und eventuelle Verschiebungen der Veranstaltungen zu organisieren.
Beim Prozedere der Schließung habe man mit den Vertretern des Gesundheitsamtes in Gelnhausen verlässliche Berater gehabt, sagt Kurdirektor Ziegler als er durch die leeren Räume seines Arbeitsfeldes geht.
„Wir hoffen, dass alle gesund bleiben, warten geduldig auf das Ende der Maßnahmen und freuen uns auf die Wiedereröffnung“, resümierte er.