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Immer am Sonntag nach Aschermittwoch findet alljährlich die gemeinsame Delegiertenversammlung aller Jugendfeuerwehren des Unterverbandes Schlüchtern statt. Das Dorfgemeinschaftshaus in Weichersbach war diesmal der Austragungsort der zentralen Tagung.
Von A wie Ahl bis Z wie Züntersbach reicht der Radius der Jugendfeuerwehren des Unterverbandes (UV) Schlüchtern, welcher identisch mit dem Altkreis ist. Neben zahlreichen Delegierten der einzelnen Jugendwehren konnte die Unterverbands-Jugendfeuerwehrwartin Sabrina Strott (Schlüchtern) auch eine Reihe von Ehrengästen aus den Bereichen Feuerwehr und Kommunalpolitik begrüßen, unter anderem den Kreisbeigeordneten Winfried Ottmann, die Bürgermeister Carsten Ullrich (Sinntal) und Malte Jörg Uffeln (Steinau) sowie die Stadträte Willi Staaf (Schlüchtern) und Reiner André (Bad Soden-Salmünster).
Wie die UV-Jugendwartin berichtete, gehören dem Unterverband Schlüchtern 39 Jugendfeuerwehren an. Positiv sei die Mitgliederentwicklung. Gegenüber dem Vorjahr gibt es ein leichtes Plus. 376 Jugendliche (232 Jungen und 144 Mädchen) im Alter zwischen 10 und 17 Jahren gehören dem Verband an. Hinzu kommen 13 Kindergruppen mit 131 Kindern im Alter zwischen 6 und 10 Jahren.
„Unser oberstes Ziel muss es sein, diese Kinder und Jugendlichen zu halten und später in unsere aktiven Abteilungen zu übernehmen“, betonte Sabrina Strott. Feuerwehrtechnische Ausbildung, allgemeine Jugendarbeit sowie eine sinnvolle Freizeitgestaltung stehen bei den Jugendabteilungen im Fokus. In den Kindergruppen erfolgt eine spielerische Heranführung an das Feuerwehrgeschehen.
Einen herausragenden Stellenwert in der Jugendarbeit hat das Wettbewerbsgeschehen. Wie Strott berichtete, fand der Unterverbands-Entscheid des Jugendfeuerwehr-Bundeswettbewerbs im Berichtsjahr in Breunings statt. In der Gruppenwertung siegte die Jugendwehr Huttengrund, gefolgt von Hohenzell und Schlüchtern/Kressenbach. Die Mannschaft Salmünster I siegte in der Staffelwertung, gefolgt von Ulmbach, Vollmerz und Sterbfritz. Auch beim Kreisentscheid in Somborn waren die Jugendwehren des Unterverbandes Schlüchtern dominant. Huttengrund wurde Kreismeister vor Hohenzell. Beide Mannschaften qualifizierten sich für den Landesentscheid. Die Mannschaften Schlüchtern/Kressenbach, Katholisch-Willenroth, Ulmbach, Sterbfritz, Altengronau/Jossa und Salmünster qualifizierten sich für die Teilnahme am Osthessen-Cup in Niederaula.
Strott ging auf weitere Aktivitäten auf Unterverbandsebene ein, insbesondere auf die Abnahme der Jugendflamme in Schlüchtern sowie auf das traditionelle gemeinsame Zeltlager in Michelstadt, das diesmal unter dem Motto „Der Fluch des Odenwalds“ statt. Über fünf Tage ging für die Jugendlichen ein abwechslungsreiches, attraktives Programm über die Bühne. Kassenwart Tobias Christ informierte über die finanzielle Situation bei den Jugendfeuerwehren im Unterverband. Als neuer Beisitzer im Vorstand wurde Gabriel Desch (Bad Soden-Salmünster) gewählt.
Feuerwehren sind unverzichtbar
Eine „tolle Jugendarbeit“ bescheinigte Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann den Jugendfeuerwehren des Unterverbandes Schlüchtern in seinem Grußwort. Er appellierte: „Macht weiter so.“ Wie er erklärte, habe die Nachwuchsgewinnung bei den Feuerwehren einen hohen Stellenwert. „Die beste Ausrüstung nützt nichts, wenn es nicht genug freiwillige Helfer gibt“, betonte Ottmann. Er hob die Bedeutung der Feuerwehren als unverzichtbare Hilfsorganisation hervor. Gerade bei den jüngsten Unwettern sei dies wieder deutlich geworden.
Dass die Jugendfeuerwehren ganz wichtige Träger der allgemeinen Jugendarbeit in allen Orten sei, hob der gastgebende Sinntaler Bürgermeister Carsten Ullrich hervor. Er betonte: „Die Jugendfeuerwehren sind ganz wichtige Institutionen“. Es gehe dabei nicht nur um das Vermitteln von Feuerwehrtechnik, sondern auch um Pädagogik. Ullrich brachte seine Wertschätzung gegenüber allen Jugendwartinnen und –warten sowie allen Betreuern zum Ausdruck.
Dass in der Nachwuchsorganisation wichtige Werte an die Jugendlichen vermittelt werden, hob Kreisbrandinspektor Markus Busanni hervor. Er bezeichnete die Jugendwehren als „Nachwuchsschmiede“ für die Einsatzabteilungen. In den Jugendwehren würde das Fundament für den späteren ehrenamtlichen Dienst für die Allgemeinheit gelegt. Er sprach den schwierigen Spagat in der Betreuung der Jugendlichen durch die große Altersspanne an und zollte hierfür große Anerkennung. Busanni kündigte ein kreisweites „Blaulicht-Camp“, ein Jugend-Zeltlager für alle Hilfsorganisationen, in der Zeit vom 10. bis 14. Juni in Wächtersbach an. Auch starte der Main-Kinzig-Kreis als „Pilot-Landkreis“ ein neues Brandschutz-Erziehungs-Konzept in den Grundschulen.
Alexander Möller von der Kreis-Jugendfeuerwehr ehrte verdienstvolle Jugendfeuerwehrfunktionäre. Thorsten Lang aus Hohenzell und Marius Weber aus Ahl erhielten die Floriansmedaille in Silber der Hessischen Jugendfeuerwehr. Beide haben sich als langjährige Jugendwarte besondere Verdienste erworben.
UV-Jugendwartin Sabrina Strott teilte mit, dass die diesjährigen Abnahmen der Jugendflamme am 19. April in Niederzell und der Florianstag am 2. Mai in Bellings stattfinden. Der Unterverbands-Entscheid ist am 20. Juni in Altengronau.