Ein magischer Ort mit großer Prägekraft

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Mit einem festlichen Gottesdienst in der Stadtkirche gingen am frühen Sonntagabend die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Kirchenmusikalischen Fortbildungsstätte (KMF) in Schlüchtern zu Ende.
Ein Glanzlicht setzten dabei weit über 100 Sängerinnen und Sänger des KMF-Chores und des Ad-Hoc-Chores und ein Dutzend Instrumentalisten mit der Uraufführung des Psalm 98 des Schlüchterner Komponisten Gunther Martin Göttsche.
„Die musikalische Sprache muss verständlich sein. Sie muss vom Interpreten aus empfunden sein, sie soll aber auch den Hörer unmittelbar erreichen und sein natürliches musikalisches Empfinden ansprechen. Das ist hier der Fall. Es wird eine wunderbare Erstaufführung. Es ist ein schönes Gefühl, zu diesem Jubiläum einen Beitrag leisten zu können“, berichtete der Schlüchterner Komponist bei der Generalprobe.
Der Lobpreis „Singt, singt dem Herren neue Lieder, er ist‘s allein, der Wunder tut“ – mit seinem warmen Klangbild bescherte den begeisterten Zuhörern Gänsehaut. In ihrer Predigt hob Landesbischöfin Dr. Beate Hofmann hervor, dass gemeinsames Singen das Herz öffne und die Seele zum Schwingen bringe.
Grußworte sprachen Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeister Matthias Möller, die den bundesweit hohen Stellenwert der KMF hervor hoben. Professor Stefan Viegelmann nannte die KMF einen magischen Ort mit großer Prägekraft. Landeskirchenmusikdirektor Uwe Maibaum lobte das einzigartige Ausbildungskonzept und Christa Kirschbaum, Landeskirchenmusikdirektorin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, erläuterte die kreative Zusammenarbeit im Bereich der kirchenmusikalischen Ausbildung.
Bereits vormittags strömten zahlreiche Besucher aus nah und fern in die Einrichtung – ein Andrang, mit dem KMF-Leiter Andreas Schneidewind keineswegs gerechnet hatte. Erstaunlich viele junge Menschen waren zugegen, zogen die Register der Woehl-Orgel im Flügelsaal, der Walcker-Orgel in der Huttenkapelle oder der Krypta-Orgel.
Huttenschüler Professor Stefan Viegelahn überzeugte mit Orgelimprovisationen geistiger Lieder. In der Klosteraula konzertierte die UvH-Big Band. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, in der Orgelwerkstatt dem Orgelbauer und Intonator Martin Fydrich über die Schulter zu schauen. Die Kinder suchten singend einen Klostergeist. Unter dem Motto „Atmen wir den frischen Wind“ konnten auch Blechblasinstrumente erprobt werden.