Wirbelnder Flamenco, rhythmische Kastagnetten, Gitarrenklänge, von einer gefühlvollen Melodie getragen: Die Big Band des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums hat beim Jahreskonzert „Eviva Espana Olé!“ die Herzen der begeisterten Zuhörer im Sturm erobert.
Mit einem Werk voller andalusischer Lebensfreude des niederländischen Komponisten Kees Vlak eröffneten die 60 Musiker unter Leitung von Bandleader Franz-Josef Schwade ein zweistündiges musikalisches Feuerwerk, das in der Region seinesgleichen sucht. Das Stück „Alcazar“ bündelte typisch spanische Elemente und ließ den Klangkörper nur so vor Spielfreude überschwappen.
Voll Energie mit kräftigem Schlagwerk-Einsatz sprühte Jose Alberto Pinas „The Legend of Maracaibo“, das die Seeschlacht bei Vigo vor drei Jahrhunderten musikalisch abbildete. Das Oberstufenstück wurde von der Big Band perfekt in Szene gesetzt. Weiter ging die Reise zu den bizarren Feuerbergen auf Lanzarote. Diese hatten den Komponisten Markus Götz inspiriert, seine Impressionen der kanarischen Insel in melodische Klangfarben zu tauchen und spanische und afrikanische Rhythmen zu verschmelzen. Beim lyrischen Solo brillierte dabei Abiturientin Clara Schäfer auf dem Altsaxophon. Es hat bei den Konzerten der Ulrich-von-Hutten Big Band Tradition, dass sich die Abiturienten mit einem Solo verabschieden.
Ende des Monats gehe der Klangkörper auf Konzertreise ins Arrondissement Bayonne und konzertiere in Biarritz und Bayonne, kündigte der Bandleader an. Es wird der letzte gemeinsame Auftritt mit den Abiturienten Chiara Alt, Laurenz Buck, Luca Chwoika, Maren Deppe, Sebastian Heid, Dominic Kraft, Ben Mehlhorn, Lina Müller, David Saase, Clara Schäfer und Lena Tetzlaff sein. Diese verabschiedeten sich mit den Worten: „Für uns alle ist die Big Band ein Teil unseres Lebens geworden und eigentlich gar nicht mehr wegzudenken.“
Es ist schon bemerkenswert, wie der musikalische Leiter Jahr für Jahr, und das seit Jahrzehnten, die Sisyphus-Arbeit leistet und nach den Abgängen gestandener Musiker ein neues, dynamisches und ambitioniertes Orchester aufbaut. Da gehört Leidenschaft für die Musik, Motivationsfähigkeit, Überzeugungskraft und harte Probenarbeit dazu. Respekt.
Nicht fehlen an einem spanischen Abend darf ein Besuch auf einem katalonischen Fest. Nach einer Komposition von Kees Vlak – wem sonst – warf sich der Klangkörper in das Getümmel („La Fiesta“ ), tanzte den „Habanera“ und symbolisierte den Stierkampf mit einem „Paso Doble“. Eigentlich sollte sich die Stadthalle in eine Stierkampfarena verwandeln, in der die Big Band von den Zuhörern flankiert zentral konzertiert, doch der Brandschutz habe nicht mitgespielt, bedauerte Schwade. Den besonderen spanischen Flair vermittelte das Orchester mit „Sa Musica“, einer musikalischen Hommage des Komponisten Jacob de Haan, an die Insel Mallorca mit ihrer langen Geschichte, den traditionellen Prozessionen, einer echten spanischen Fiesta und dem lyrischen Thema, das de Haan nach dem berühmten „Concion del pirata“ komponiert hatte.
Vor der Verabschiedung der Abiturienten und der Zugabe „Latin Gold“ hatte die Bambini Big Band unter Leitung von Claudia Jonas ihren großen Auftritt. Die 42 jungen Musiker der Jahrgangsklassen fünf bis acht begeisterten mit einer Carmen Suite und einem frenetischen „Eviva Espana Olé!“.