Satter Sound und eine atemberaubende Show

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Die Bigband der Bundeswehr ist immer für einen guten Zweck zu haben. Beim Benefizkonzert in der Steinauer Halle am Steines zugunsten von Kinderprojekten im Bergwinkel bewiesen zwei Dutzend Profimusiker, dass nicht die Marschmusik, sondern Swing, Rock und Pop ihr eigentliches Metier ist. Einen neuen Sound für eine moderne Armee hatte sich im Jahre 1971 der damalige Bundesverteidigungsminister Helmut Schmidt gewünscht. Das war die Initialzündung für die Gründung der Bigband der Bundeswehr.
Heute gehört der Klangkörper zu den renommiertesten Unterhaltungsorchestern weltweit und spielte mit ihrer perfekten Multimediashow schon mehr als 20 Millionen Euro für wohltätige Zwecke ein.
Über 800 Zuhörer erlebten in der Halle am Steines in Steinau beim Bert Kämpfert Medley die ganze Strahlkraft des Blechs mit der greifbaren Spielfreude, den hohen Stimmpartien, sattem Sound und dem geschmeidigen Ton der Posaunen. Der Swing bildete den Rahmen, Licht und Choreographie waren das I-Tüpfelchen für die perfekte Show.
Die außergewöhnlichen Sänger brachten die großen Gefühle ins Spiel. Glasklar abgemischt von den Profis am Mischpult. Wie Marco Matias bei der Hommage an den viel zu früh verstorbenen Roger Cicero mit den Liedern „Schieß mich doch auf den Mond“ und „Zieh die Schuh aus“ im Duett mit Susan Albers. Die Künstlerin, die 2011 den Deutschen Rock und Pop Preis erhielt, zelebrierte mit ihrer einzigartigen und unverwechselbaren Stimme den Filmsong „Let it go“.
Ein weiteres Glanzlicht setzte Posaunist Adi Becker mit der Eigenkomposition „Waltz for Louis“, die ein charmanter Bandleader Timor Oliver Chadik als „Wiegenlied für seinen Sohn“ angekündigt hatte.
Viel Raum zum Improvisieren hatten Thomas Inderka (Trompete) und Andre Cimiotti (Altsaxofon) beim lateinamerikanischen Stück „Close to You“. Zwei Stunden lang zeigte sich die Bigband der Bundeswehr vom großen Orchesterklang bis zur solistischen Höchstleistung von ihrer besten Seite und legte mit „Purple Rain“ als Zugabe noch eins drauf. Zuvor hatte der Klangkörper mit dem Whitney-Houston-Medley weitere künstlerische Akzente gesetzt.
Bereits zum zweiten Mal war es dem Lions Club Schlüchtern gelungen, die Bigband zu einem Benefizkonzert in die Märchenstadt Steinau zu holen.