Wolkenhopping über dem Entenbusch

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Die ASG 29 und ASH 31 haben Segelsportgeschichte geschrieben und sind eng verbunden mit der Erfolgsgeschichte des Poppenhäuser Segelflugzeugwerkes Alexander Schleicher. Beim 13. Großsegler- und F-Schlepptreffens auf dem Fluggelände „Entenbusch“ in Steinau waren die im Maßstab 1:2 original getreuen Nachbauten der Weltmeisterflugzeuge der Hingucker.
Auf seine Schleicher D2929 war Wolfgang Mayr richtig stolz. „In Steinau herrschen Luxusbedingungen. Diese Wolkenstraßen sind Nahrung für den Segelflieger. Bei uns in Kempten ist alles kleinräumiger“, freute sich der Bayer aufs Wolkenhopping mit seiner D2929.
Für die Modellsegelflugpiloten herrschte Königswetter. Dicke, schwarze Wolken hingen über dem Fluggelände oberhalb der Märchenstadt. „Unter diesen Bedingungen kann man wunderbar aufsteigen und bei hervorragender Thermik bis zu zwei Stunden oben bleiben. Die Kunst des Segelfliegens besteht darin, mit Hilfe von Aufwinden viel Höhe zu gewinnen und beim Gleitflug möglichst wenig Höhe zu verlieren“, berichtete das Ehrenmitglied der Modellsegelsportgruppe Steinau, Dr. Helmut Quabeck. „Das Treffen besitzt für alle Modellflugfreunde bundesweit und in den Nachbarstaaten Schweiz, Niederlanden und Belgien einen großen Stellenwert. Spannweiten bis zu neun Metern sind bei den Großseglern keine Seltenheit.“
Viele Segelfluganhänger pilgerten an diesem Wochenende nach Steinau, um sich über die 25 Großsegler und die fünf Schlepper zu informieren. „Für unseren Sport braucht man fundierte Sachkenntnisse über Thermik, Wetterkunde und Elektronik. Denn alle Modelle haben technische Finessen, um sicherer gesteuert und gelandet zu werden“, berichtete der stellvertretende Vorsitzende der Segelfluggruppe Steinau, Karl Ludwig.
Viele Modellflugpiloten griffen tief in die Brieftasche, um Modelle für bis zu 5 000 Euro zu erwerben. Andere wie Roland Zahn, Vorsitzender der Segelfluggruppe, bauten Flieger und Schlepper selbst nach. Für den Nachbau der ASK21 habe Zahn drei Jahre gebraucht. Sein neuestes Modell, ein Schlepper Sportsmann Glastar mit Drei-Bein-Fahrwerk mit DA120 Motor, sei stabil geflogen und habe mit ausgewogenem Flugverhalten überzeugt und an diesem Wochenende so manchen Großsegler in die Lüfte chauffiert.
Normalerweise stiegen auf dem Entenbusch Modelle mit zwei bis vier Meter Spannweite auf. Dies sei weniger aufwendig und leichter zu bedienen. Der Verein habe rund 80 Mitglieder, davon seien rund 50 aktiv.
Initiiert habe das Treffen das Ehrenmitglied Dr. Helmut Quabeck. Es würden aber keine Wettkämpfe geflogen. Einige Gäste aus der Schweiz und Nordrhein -Westfalen hätten die Gelegenheit zum Campen genutzt, so Karl Ludwig.