Mit einem Modellprojekt, das vom Land Hessen gefördert wird, will das Ausbildungsinstitut der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises Auszubildende fördern, die sprachliche Schwierigkeiten haben. Zielgruppen sind dabei Menschen mit Sprachförderbedarf, die einen Migrationshintergrund haben, aber auch solche ohne Migrationshintergrund.
Um die Sprachförderung in den Unterricht zu integrieren und den betroffenen Menschen die Sprachförderung schmackhaft zu machen, war es notwendig, sprachgeschulte, hauptberuflich Lehrende weiterzubilden. Geschäftsführer Dieter Bien von den Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises konnte beim Tag der Mitarbeiter mit Birgit Knips und Karin Ickes erstmals zwei Lehrkräften des Ausbildungsinstituts und mit Stephanie Jahn einer Praxisanleiterin die Urkunden zur bestandenen Prüfung als Sprachförderkräfte überreichen. Bien: „Ziel ist, dass alle Lehrkräfte des Bildungsinstituts und die Praxisanleiter in relativ kurzer Zeit als Sprachförderkräfte fortgebildet werden. Dabei sind die drei ersten, die diese Fortbildung in Angriff genommen haben, gewissermaßen Zugpferde für die anderen und für ein sicherlich gelungenes Projekt.“ „In einem Fortbildungsmarathon von über 108 Stunden haben sich die drei ersten Sprachförderkräfte für die modernen sprachförderlichen Unterrichtsmethoden fit gemacht und können sich nunmehr der Sprachförderung Betroffener widmen“, ergänzte die Institutsleiterin Monika Bernd.
Bereits für Bewerbungsverfahren wird zukünftig ein Test entwickelt, der sehr genau die Sprachkenntnisse des Auszubildenden darstellt und konkrete Ergebnisse zum individuellen Sprachförderbedarf liefern kann. Testelemente sind dabei Wortverständnis, Wortschatz, Textverständnis, Grundrechenarten, räumliches Denken und Verständnis sowie Textproduktion.
In die Ausbildung selbst wird die Sprachförderung an verschiedenen Stellen ebenfalls implementiert. So werden Praxisaufgaben nach Aspekten der Sprachförderung abgestimmt. Auch die Curriculums enthalten zukünftig Aspekte der Sprachförderung. Und die Lehr-, Lern- und Arbeitsmaterialien werden nach Sprachförderaspekten umgestellt.
Im praktischen Alltag, übrigens auch bei Kooperationsbetrieben, wird die Sprachförderung ebenfalls eine große Rolle spielen. Der Beurteilungsbogen wird Elemente des Sprachförderbedarfs enthalten, bei den Praxisanleitertreffen und den Besuchen der Lehrkräfte vor Ort wird arbeits- und ausbildungsintegriertes Sprachlernen Thema sein. Vor allem aber werden intensive Gespräche mit den Auszubildenden geführt, um das Ziel der Sprachverbesserung zu verwirklichen, was natürlich auch einer verbesserten Pflege Rechnung trägt.