Sudetendeutsche leisten beachtliche kulturelle Arbeit

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Die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, die bereits 2010 der Sudetendeutsche Landsmannschaft des Altkreises Schlüchtern einen Besuch abgestattet hatte und nun erneut Gast bei der Jahreshauptversammlung warf, lobte die örtliche Sudetendeutsche Landsmannschaft in hohen Tönen. „Die Mitglieder leisten Beachtliches und Großes im Kulturbereich“, so Ziegler-Raschdorf.
Außerdem beachtenswert: Die Sudetendeutsche Landsmannschaft des Altkreises Schlüchtern sei die jüngste, aber gleichzeitig aktivste Kreisgruppe in Hessen und das trotz immer weiter sinkenden ehrenamtlichen Tätigkeiten auf Vorstandsebene. Zudem betonte Ziegler-Raschdorf die Bedeutsamkeit des Austausches eines gleichen Schicksals, das nicht nur von persönlich Betroffenen, sondern auch von der „Zweiten Generation“ wahrgenommen werde.
Zu Beginn der Jahreshauptversammlung hatte Kreis-Obmann Walter Weber die Mitglieder begrüßt, darunter Gäste aus Griechenland. In einer Schweigeminute wurde sieben verstorbenen Mitgliedern gedacht. Mit diesen breche „ein Teil der alten Heimat weg“, so Weber. In seinem Jahresrückblick blickte er auf das erfolgreiche vergangene Jahr zurück. Bei insgesamt acht größeren Veranstaltungen waren durchschnittlich 50 Personen zu Gast. Einen Schwerpunkt legte Weber auf die Gewinnung der Nachkommen. Insgesamt 19 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zeigen Interesse an einer Infofahrt zum „Heiligen Hof“ nach Bad Kissingen. Bereits vor drei Jahren gab es ein Projekt, bei welchem Enkel ihre Großeltern über deren Vertreibung aus der Heimat und Integration in der neuen Heimat befragt haben.
Margarete Ziegler-Raschdorf appellierte in ihren Vortag für den Erhalt von Kultur und Geschichte der alten Heimat. Dieses Vorhaben, und damit eine dauerhafte Aufrechterhaltung, sei unter anderem durch die fortschreitende Digitalisierung möglich. So könnten Zeitzeugen Sammlungen und alte Dialekte dokumentieren. Das würde auch zu einer stärkeren Vernetzung der Vertriebenenverbände führen.
In seinem kurzen Grußwort berichtete Bürgermeister Matthias Möller über seine besondere Bindung zu dem stellvertretenden Kreis-Obmann, Roland Dworschak, der Möller durch „Kämpfen für Projekte“ für Kommunalpolitik begeistern konnte. „Heimatliebe und Heimattreue“ sollen auch weiterhin fester Bestandteil von Schlüchtern bleiben und die Unterstützung der Stadt sei wichtig. Weber übereichte den beiden Sprechern als Dank eine Kerze und ein Buchgeschenk.
Ein weiterer Höhepunkt der Versammlung war die Ehrung von 17 treuen Mitgliedern, die für ihre zehnjährige Mitgliedschaft geehrt wurden. Im Anschluss an die Veranstaltung gab Weber einen kurzen Ausblick auf das kommende sudetendeutsche Veranstaltungsjahr.