Bei der 3×11-Jahre-Jubelfeier haben sich die Spätzünder des SSC in der Schlüchterner Stadthalle in absoluter Bestform präsentiert. Zum 33. Geburtstag gab es jede Menge Büttenreden, Sketche und Tanzeinlagen und noch einmal die legendäre Büttenrede von Skifahrer Clemens Schreiber. Mit stehenden Ovationen bedankte sich die ausgelassene Narrenschar bei dem Urgestein der Schlüchterner Fasenacht.
Ein weiteres Glanzlicht setzten Dietmar Keidel (Holger Hähnlein) und Jörg Schlögl (Erwin, einfach nur Erwin) mit ihrem Sketch „Frischemobil“. Da ärgerte sich Hähnlein gewaltig über die Schrittgeschwindigkeit in der Krämerstraße. „Wenn ich beim Eckebäcker einbiege, habe ich Frischmilch im Bestand. Am Café Wohnzimmer ist es nur noch Joghurt.“ Dass ihn dann auch noch Johannes Fehl zu Fuß überholt hatte, setzte dem Ganzen die Krone auf. Endlich kennen die Schlüchterner dank zweier polnischer Touristen die wahre Bedeutung des Weitzeldenkmals. „Das Kunstwerk zeigt Flüchtlinge, die über die Balkanroute nach Deutschland ziehen“, hatte Hähnlein mitbekommen. Großes Lob gab es für den agilen Bürgermeister Matthias Möller, der bei jeder Schraube drehe, die bei seinem Vorgänger noch locker war. Wenn nach der Jamaika- auch die Groko-Koalition scheitere, schlugen die beiden eine Sahara-Koalition vor. „Schickt sie dann alle in die Wüste.“ Doch Erwin war sich sicher: „Die Merkel wird Kanzlerin. Es wird ihre letzte Periode mit 63 Jahren.“ Übrigens: Der Erwin geht mit seiner Erna nicht so gern zum Nightshopping. Lieber zum Frühschoppen in Giselas Boxerkneipe, wo nach Vitali Klitschko jüngst Graciano Rocchigiani zu Gast war und nach der neunten Runde Weizenbier aufgeben musste.
Eine besondere Geburtstagsüberraschung hatten die „Peinlichen Eltern“ mitgebracht. Da schlüpften Ute Schertler und Ulrich Schwind „im knackigen Alter“ in die Rolle des ersten SCC-Senioren-Prinzenpaars und führten mit ihrer Garde einen Tanz auf. Ein Tänzchen wagten auch Hilde (Sylke Schröder) und Franz (Markus Maul) in ihrem Ehestreit-Sketch.
Als Glücksritterin präsentierte sich Ilona Föller in der Bütt. Hatte sie doch mit dem XXL-Werbespruch „Wenn man dick ist und rund, lebt man länger und gesund“ eine Traumschiffreise gewonnen. Allerdings will die Dame die nächste Kreuzfahrt ohne ihren Ewald machen, hatte sie ihm doch vergeblich eingebläut, dass er die Suppe nicht schlabbern und nicht saufen solle. „Dann schaut er so verschwommen drein und die Leute merken gleich, dass wir aus Schlüchtern komme.“ Daheim ist eben daheim. Das hat auch Marit Matthiesen kapiert. Die junge Büttenrednerin war fest entschlossen auszuziehen. Doch Hotel Mama hat nun mal auch seine Reize.
Kaum zu glauben: Die Babbelweiber Judith Spahn und Anette Gold-Fehl waren unter die Yoga-Jünger gegangen. Da fühlten sie sich jünger in ihrer Haut, plagen sie doch das Älterwerden und das Gewicht. Hausmeister Benni (Benjamin Tiyaworabun) kam deftig-herb rüber und tischte Witze am Fließband auf, wie ein Diskjockey Platten auflegt.
Apropos DJ Fonzi: Männerballett und die Sitzungspräsidenten Björn Urbach und Harald Fuhrmann vermissten schmerzlich ihren Kollegen Ralf Hoffmann, der sich bei der letzten Probe zum Showtanz „East Street Boys“ eine schwere Knieverletzung zuzog.
Die Schlüchterner Narrenschar wurde aber nicht nur bespaßt. Für Anmut, Grazie und Athletik auf der Bühne waren die SCC-Tanzgruppen „Knallbonbons“, „Rasselbande“, „Zündhölzchen“ und „Hüpfer“ zuständig. Musikalisch sorgten „Echo Four“ und die „Traut-Euch-Sänger“ für ausgelassene Stimmung.
Der Jahresorden der Föderation Europäischer Narren ging an Carolin Eckhardt und Carolin Kraft. Den „Narr von Europa“ in Bronze erhielten Franziska Drews, Selina Lotze, Ramona Müller, Nicole Schmidt, Laura Köhler, Nina Löwe, Rebecca Rosenberger und Annika Wendy. „Lachender Löwe von Hessen“ ist Michael Resch. Den SCC-Stützratorden erhielt Uschi Kempel, den „Goldenen Heinrich“ Thomas Cavazzini.