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Die reiche Ernte aus den Obst- und Gemüsegärten der Region präsentierten Mitglieder des Kreisverbandes Gelnhausen zur Förderung des Obstbaus und der Garten- und Landschaftspflege am Wochenende. In der Brunnenpassage der Spessart Therme verströmten zahlreiche Apfelsorten, Gemüse und Blumen ihren einzigartigen Duft nach herbstlicher Reife und erntefrischem Genuss.
Obst- und Gartenbauer aus Brachtal, Gondsroth, Lanzingen, Neuenhaßlau, Niedergründau und Niedermittlau hatten ihre Früchte des Gartens außerordentlich kreativ drapiert, so dass die Besucher zunächst die Gestaltung der Stände bewunderten und anschließend mit interessierten Fragen ihr Wissen über die Materie vertieften. Kürbisse, Kohl, Maiskolben, Trauben, Kartoffeln, Tomaten und vieles mehr waren zu kunstvollen Stillleben aufgereiht.
Viele alte Apfelsorten, wie die Luxemburger Renette oder der Winterrambour waren an den Ständen zu finden. Natürlich konnten die Besucher die Apfelsorten direkt vor Ort kosten und auch käuflich erwerben.
Doch nicht nur die Ernte als Ergebnis des Gartenbaus demonstrieren die Aussteller, sondern auch der Weg dorthin spielte eine Rolle. Auf Postern informierten sie über Mischkultur, biologisch-dynamische Fruchtfolge, die Herstellung der Bodengesundheit durch Mulchen und Kompostieren, Kompostbereitung, die Anlage eines Hügelbeetes und die Förderung der Nützlinge, etwa durch Aussaat von Kapuzinerkresse und Lavendel gegen Blattläuse.
Die gesunde Versorgung mit Obst und Gemüse sei eines der Ziele der im Kreisverband zusammengeschlossenen elf Obst- und Gartenbauvereine, sagte der Kreisvorsitzende Lothar Schramm in seinen Begrüßungsworten. Es gelte, den Bürgern den Gartenbau näher zu bringen.
Froh sei er über die Ausbildung von 23 Fachwarten, die ihr breit gefächertes Wissen etwa im Obstbau, bei der Pflege von Stauden und beim Schnitt von Ziersträuchern weitergeben. Wie oft würden den Sträuchern die Blütenzweige weggeschnitten, so dass sie als Nahrungsquelle für Insekten unbrauchbar werden. Modern gestaltete Gärten ohne Insektenfreundliche Pflanzen, blumenlose Rasen und Monokulturen seien mit dem starken Rückgang der Insekten verbunden, informierte Lothar Schramm. „Jeder einzelne kann etwas für die Insektenvielfalt tun!“, befand er.
Eine erfreuliche Trendwende, auch bei jüngeren Menschen, hin zur Pflege etwa von Streuobstwiesen, verbunden mit der Apfelweinherstellung, sah Landrat Thorsten Stolz. Er appellierte an die Verbraucher, im Sinne des Umweltschutzes und der Stärkung der Regionalität bei heimischen Erzeugern einzukaufen. Er lobte den Fleiß der Gartenbauer und deren ehrenamtliches Engagement. „Es ist wichtig, dass Sie junge Menschen dafür begeistern“, ermunterte er.
Erster Stadtrat Werner Wolf hieß Aussteller und Besucher in der Spessart Therme in Bad Soden willkommen.