Ein Stehender Zug, der Sinntal-Abend und die Serenade waren am vergangenen Wochenende die Glanzlichter der 850-Jahr-Feier in Oberzell. Zehn Böllerschützen aus Oberzell und Riedenberg gaben am Samstagnachmittag am Sandberg den Startschuss für ein Fest, das seinesgleichen suchte.
80 Stände verbanden Tradition und Moderne auf liebenswerte Art.
Sein Hobby zum Beruf gemacht hatte Volker Henschel. Seine Skulpuren aus Speckstein, Alabaster und Serpentin sind sonst nur im Künstlerdorf Kleinsassen zu bewundern. In Heike Schreiners Bastelstübchen gehen die Herzchen immer am besten weg. Die Rhöner Schnapsküche Carola Martin hatte eigens für das Jubiläum eine Dorf-Flasche Birnenbrand und Cranberry Likör mit dem 850-Jahr-Logo aufgelegt.
Aus seinem Privatfundus präsentierte Dirk Ebenhöh Trachten aus dem Bergwinkel. Darunter eine Brauttracht anno 1870. „Nach der Hochzeit trug die Braut vier Wochen lang die Brautkrone, war in den Flitterwochen“, berichtete der Heimatforscher.
Eine besondere Attraktion ist immer wieder die „Spennstuwe“ Schwarzenfels. „Früher haben wir uns immer reihum getroffen und gesponnen“, berichtet das „Lieschen“.
Die vielen Attraktionen versetzten die zahlreichen Besucher aus Nah und Fern auf der Festmeile ins Staunen. Für die einen waren es Johannes Kühltaus Colonialwaren, die nostalgische Esso-Station mit den Oldtimern, der Zeller Saloon, die alte Schmiede oder die historische Schlepperausstellung.
Für die anderen waren es eher die Hubschrauberrundflüge, der Streichelzoo, das Bauernhofeis, Schlauchbootfahren oder einfach nur Chillen in der Wanderer-Lounge, zuschauen beim Dreschen oder bei Ochs vom Spieß den Spreublöasern auf dem Biohof zuhören.
Am Sonntag hatten die Besucher des Jubiläumsfestes gar die Möglichkeit, die Meile mit einer Gesamtlänge von über zwei Kilometern mit der Wegebahn zu erkunden, auf der 56 Personen Platz fanden.