Erster Preis für den Lions Club

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Mit dem Integrationspreis 2016/2017 des Lions Distrikts MN 111, der etwa das Gebiet des Bundeslandes Hessen umfasst, wurde der Lions Club Schlüchtern-Bergwinkel ausgezeichnet. Die Urkunde nahmen als Vertreter des Clubs Karl Heinz Wallbrecht und Hugo Sang auf der Distrikt-Versammlung in Oberursel von Distrikt Governor Werner Laudenberger entgegen.
Drei Preise waren von dem Distrikt, der insgesamt 129 Clubs umfasst, ausgeschrieben und von einer Jury aus den gemeldeten Projekten aufgrund ihrer besonderen Aktivitäten zur Integration der Flüchtlinge ausgewählt. Mit dem ersten Preis und einem Preisgeld von 1 200 Euro schließlich wurde der Lions Club Schlüchtern-Bergwinkel ausgezeichnet für „sein Flüchtlingsengagement in den Gemeinden Schlüchtern, Steinau, Sinntal und Bad Soden-Salmünster“, wie es in der Preisurkunde heißt.
Der Club Schlüchtern-Bergwinkel ging als die Nummer 1 aus dem Wettbewerb hervor, weil er mit „unmittelbarer tätiger Hilfe“ die Anstrengungen des Landes und der Kommunen um die Integration der Flüchtlinge „gezielt und nachhaltig unterstützt hat“, erklärte Wallbrecht, der als Beauftragter für die Flüchtlingsprojekte im Lionsclub zuständig ist. Als Beispiele, die auch in einer breiten Öffentlichkeit Beachtung fanden, nannte er die Bereitstellung von Fahrrädern für Flüchtlinge vor allem in etwas abgelegenen Ortsteilen in Sinntal und in Bad Soden-Salmünster, um sie wegen der relativ schwach ausgeprägten Angebote im öffentlichen Nahverkehr besser in die Lage zu versetzen, Behördenbesuche zu machen oder an den zentral organisierten Deutschkursen teilzunehmen. Auch für Schüler, von denen manche, wie etwa in Bad Soden-Salmünster, längere Schulwege haben, bedeuteten die Fahrräder eine große Hilfe. Bei den Fahrrädern, die gesammelt oder von Spendern zur Verfügung gestellt wurden, handelte es sich um gebrauchte und in Werkstätten „fachmännisch überholte und technisch sichere“ Fahrzeuge. Allein für den Kauf von Fahrrädern, deren Aufarbeitung, Reparaturmaterial und Werkstatteinrichtungen wurden rund 2 500 Euro aufgewendet. Darin enthalten sind in diesem Zusammenhang die Ausstattung der in Bad Soden eingerichteten Werkstatt, in der Flüchtlinge unter Anleitung Fahrräder selbst reparieren, sowie an die Unterstützung der an der Hans-Elm-Schule in Altengronau installierte Werkstatt, in der Schüler, von Fachleuten technisch betreut, im Rahmen des Werkunterrichts Fahrräder für Flüchtlinge selbst reparieren.
Großen Anklang fand darüber hinaus das Großprojekt Lehrbücher für den Deutschunterricht. An die 1 000 Übungsbücher „Deutschkurs für Asylbewerber“ nach dem Tannhäuser Modell für den ehrenamtlichen Deutschunterricht in Sinntal, Schlüchtern, Steinau und Bad Soden-Salmünster finanzierte der Club.
Darüber hinaus war es die Vielzahl gezielter und ganz praktischer Maßnahmen zur Integrationsförderung, die dem Lions Club Schlüchtern-Bergwinkel den Spitzenplatz brachten. Zu nennen wären hier der Zuschuss zum Bau des Kinderspielplatzes auf Hof Reith, die Zuwendung an den Sozialdienst Katholischer Frauen in Bad Soden-Salmünster für Patenschaften für jugendliche Migranten, die Zuwendungen an das Jugendbüro und Familienzentrum „Check in“ in Schlüchtern für Nähkurse für Flüchtlinge und für sein Frühstücksprojekt, die Unterstützung des Steinauer Integrationsvereins für Projekte für jugendliche Flüchtlinge und Flüchtlingskinder sowie die Hilfe für das „Begegnungs-Cafés“ der evangelischen Kirche in Steinau. Das Jugendhilfezentrums Don Bosco in Sannerz bekam einen Zuschuss für die Ausbildung von sechs jungen Männern aus Eritrea und Afghanistan zum Schreiner.
Insgesamt wurden vom letzten Quartal 2015 bis Ende 2016 für Maßnahmen der Integration von Flüchtlingen vom Förderverein des Lions Club Schlüchtern-Bergwinkel über 17 000 Euro zur Verfügung gestellt.
In diesem Jahr feiert die in 210 Ländern aktive Lionsbewegung ihr 100-jähriges Gründungsjubiläum unter dem Motto „Toleranz, Integration und interkulturelle Kommunikation. „Unser Club hat dazu mit den Flüchtlingsprojekten einen vielbeachteten und außerordentlichen Beitrag geleistet“, resümierte der derzeitige Präsident des Clubs, Prof. Dr. Manfred Thesenvitz.