Die Guggen aus Isny haben am Sonntag den Faschingsumzug in Schlüchtern mit schmetterndem Getöse so richtig aufgemischt. Ein bisschen schräg und laut kam die „Katzenmusik“ rüber und brachte tausende Narren in Ekstase.
50 Motivwagen und Fußgruppen sorgten am Straßenrand für reichlich Stimmung. Das schönste Motiv stellte dabei wieder einmal die Blumengalerie Deger mit ihren Vogelscheuchen. Dass Gesang viele Gesichter hat, untermalten die Rehmschen Chöre Herolz und luden ein zum 125-jährigen Bestehen im Juni. Die peinlichen Eltern bretterten mit ihren Rollatoren durch die Gassen und ließen das erste Schlüchterner Senioren-Prinzenpaar hochleben. Die Dorfgemeinschaft Zeitlofs musizierte ausgelassen auf dem Grömbühler Express, während ihre Bauarbeiter schon den neuen Sinntal-Radweg in Angriff nahmen.
Das Breitenbacher Männerballett zeigte den Frauen an der Stange, was aktive Kernbereiche für die Bergwinkelmetropole alles bewegen können. Nur für die Spätzünder schlug das Herz der Bergwinkel-Cindys. Der Club der Präsidenten war reichlich orientalisch angehaucht. Die Stadtkapelle schnupperte derweil Berliner Luft im Sonderzug nach Pankow.
Ein Hingucker mit ihren handgefertigten Kostümen sind seit einem Dutzend Jahren die Highlander der Schwarzenfelser Burgratzen. Der Herolzer Bloo hat es inzwischen verkraftet, dass Göcker-Schlagen an der Kirmes so manchen Tierschützer auf die Palme bringt und propagierte mehr Göcker in Freilandhaltung, Aufforstung von Blautannen und Bier als Grundnahrungsmittel. Der Elmer Bloo fand das tierisch gut.
Die Steinauer Hanneklosen waren mit roten, blauen, grünen Funken dabei samt Elferrat und den Helden. Das ließ der SCC Schlüchtern nicht auf sich sitzen und schickte Rasselbande, Knallbonbons, Minis, Traut-Euch-Sänger, Peinliche Eltern, Hüpfer, Glühwürmchen, Elferrat, Zündhölzchen, Männerballett und Knallfrösche auf die Gass. Das toppten die Wallrother Wellblooe und aktivierten im 20. Jahr ihres Bestehens Mini Hoppers, Dance Line, Crazy Steps, Elferrat 2.0, Konfetti-, Funkel-, Elferrats- und Präsidentengarde und echten Karneval in Venedig. Die Flamingos der Vereinsgemeinschaft Niederzell verköstigten die Narrenschar mit reichlich Likör.
Die Bürgergarde war als Brückenbauer unterwegs, die Elmer Gymnastikfrauen als Vampire, die Faschingsgruppe Hohenzell als Iren und Kobolde. Krawall im Stall gab es bei der Chorgemeinschaft Breitenbach. Die Kloburschen wünschten sich dagegen nur Wasser und Meer. Zicke, Zacke, Bier, Bier, Bier: Unter diesem Motto lief die lebende Bierkiste von Acisbräu auf. RSD-Audio hatte indes ihre eigene Fluglinie gegründet und fliegt künftig nach Soden, München und Frankfurt. Icke und die sechs lustigen Acht aus Sterbfritz gingen dagegen mit Luftgitarren auf Tour.
