Gerold Raab ist der 67. Kalte-Markt-Präsident

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In jeder geselligen Runde ist Gerold Raab ein Gewinn. Dem designierten 55-jährigen Kalte-Markt-Präsidenten fällt es schwer, nein zu sagen. Stets hilfsbereit und umgänglich, immer freundlich.
Und meist die Ruhe selbst? „In Rage komme ich nur beim Tischtennis, wenn es nicht so läuft“, berichtete der Bezirksklassenspieler des TV Schlüchtern. Der Allrounder ist ein echter Mannschaftsspieler. Kämpfen, niemals aufgeben sind seine Tugenden am Tisch.
Als Jörg Heim, Vorsitzender des Turnvereins, den gebürtigen Hattenhofer davon überzeugte, dass der größte Schlüchterner Club nach Sandra Stoß vor 17 Jahren wieder einmal einen Kandidaten für die Präsidentenwahl ins Rennen schicken wolle, konnte Gerold Raab nicht nein sagen. Zu stark waren Heims Argumente. „Durch seine aufgeschlossene und lustige Art passt Gerold gut in die Reihe der Kalte-Markt-Präsidenten.“ Wäre ja nicht der erste „Fuldaer Rucksack“ auf dem Präsidententhron.
Seit über zehn Jahren ist Gerold Raab beim Schlüchterner Carneval Club aktiv. Dafür haben ihn seine Ehefrau Angelika und seine Tochter Jana begeistern können. Und weil er ja nicht nein sagen kann, ist er inzwischen im Elferrat, tanzt im Männerballett und gehört der Clownsgruppe beim Lampionzug an. „Der SCC ist eine tolle Truppe, das sind verlässliche Leute, die sich die Arbeit teilen. Jeder weiß, was er machen soll.“ Fasching sei in Schlüchtern inzwischen eine feste Größe. „Wir treiben einen großen Aufwand, damit es null auf null aufgeht.“
Seit 1991 leben die Raabs in Schlüchtern und wohnen seit 1996 im elterlichen Haus von Angelika Raab, geborene Drechsler, im Spiegelacker. Inzwischen sind die Kinder Jens (27) und Jana (24) aus dem Haus. „Unser Sohn ist in Hohenzell verheiratet und unsere Tochter macht an der Ostsee eine Ausbildung.“ Daher kümmern sich die Raabs um deren Cockerspaniel „Coco“.
Dass der neue Präsident ein geselliger Typ ist, zeigt sich auch im Umgang mit den Mitbewohnern im Spiegelacker. „Wir legen großen Wert auf ein gutes Nachbarschaftsverhältnis, sitzen oft abends auf der Terrasse mit den Nachbarn zusammen und haben sogar ein Türchen in den Gartenzaun eingebaut.“ Nur zu gerne beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit Handwerklichem wie Malen, Streichen oder Tapezieren.
In Schlüchtern lasse es sich gut leben. Notfalls könne man alles auch zu Fuß erledigen. Das sei auch ein Stück Lebensqualität. „Ich habe mich hier gut eingelebt, am Kalten Markt schon einiges mitgemacht und freue mich auf ein ereignisreiches Jahr als Präsident. Ich bin stolz darauf, meinen Betrag zu leisten, um das rege Vereinsleben hoch zu halten.“
Ganz gespannt ist Gerold Raab auf den von Ralf Hoffmann kreierten Präsidentenschnaps. „Ich habe in einer Bierrunde mal geäußert, dass das Getränk was mit meinem Namen zu tun haben soll.“ Und er wurde nicht enttäuscht. Bei der traditionellen Vorstellung im Club der Präsidenten präsentierte Hoffmann den „Geroldseiner Graaba Bianca 2017“.
Wie seine Vorgängerin Sandra Fahrein-Schäfer ist Raab ein Pendler. Jüngst feierte der 55-jährige Verkaufsleiter eines Offenbacher Großhandelsunternehmens für Kälte- und Klimatechnik sein 30-jähriges Arbeitsjubiläum. „Man gewöhnt sich daran, täglich nach Offenbach und zurück zu fahren. Wenn alles gut läuft, schaffe ich eine Strecke in 45 Minuten.“