Bereits zum 22. Mal veranstaltete der Club des Motorrads Steinau gemeinsam mit der katholischen und evangelischen Kirche die Saisoneröffnung mit einem ökumenischen Motorrad-Gottesdienst.
Nicht nur für fast zwei Dutzend Trike-Freunde aus Fulda ist das Anlassen in der Brüder-Grimm-Stadt Pflicht und der anschließende Korso durch Spessart und Vogelsberg echte Vorfreude auf entspannende Ausritte auf zwei oder drei Rädern. Mit Songs wie „Born To Be Wild“ und „Don‘t Stop“ hatte die Rockformation Stampd am Sonntagnachmittag 500 Biker und Triker auf das traditionelle Anlassen auf dem Steinauer Kumpen eingestimmt.
In seiner Meditation betonte der katholische Pfarrer Manfred Kopka: „Wir müssen empfänglich sein für Vorsicht und Rücksichtnahme und unsere Herzen öffnen, damit in uns Verantwortung wächst.“ Technik und Fortschritt seien kein Teufelswerk. Nicht die Erfindungen seien Schuld, sondern der Mensch, der sie falsch nutze. „Gas geben und bremsen will gelernt sein und alles zur rechten Zeit.“
Der evangelische Pfarrer Arne Schmitz war sich sicher: In ihrer Ruhe gestörte Kopfschüttler machten es sich zu leicht zu glauben, unter jedem Helm sitze ein Störenfried. „Ein Biker ist erst einmal anonym und allein. Er sucht die Stille hinter pochenden Schläfen. Das ist eine besondere Art der Einkehr. Wahrnehmen, wie das Grün wächst, allein mit sich und seinen Gedanken sein.“
Zu dieser Einkehr gehörten aber Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme im Straßenverkehr dazu. Bürgermeister Malte Jörg Uffeln wünschte den Motorradfans viele schöne Augenblicke und zitierte ein chinesisches Sprichwort: „Ein Augenblick der Geduld kann vor großem Unheil bewahren, ein Augenblick der Ungeduld ein ganzes Leben zerstören.“