„MainKinzigKrug“ für den gesamten Kreis

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Christa Hummel und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler sind von der bisherigen Resonanz auf das Projekt „MainKinzigKrug“ begeistert. Bereits 180 Unterstützer haben sich gemeldet, die dieses Pfandbechersystem weitertragen und dafür werben.
Mehr als 40 Partnerbetriebe, darunter Cafés und Bäckereien, sind ebenfalls schon dabei, deutlich mehr als vergangenes Jahr beim Start eines vergleichbaren Projekts in der Stadt Frankfurt. Und da die Nachfrage aus weiteren Städten und Gemeinden von Beginn an groß war, haben Christa Hummel und Susanne Simmler kurzerhand entschieden, die Pilotphase mit ursprünglich vier angedachten Kommunen gleich auf den gesamten Kreis auszuweiten. Dazu waren vor wenigen Tagen Vertreter aus allen Rathäusern ins Main-Kinzig-Forum eingeladen.
„Es ist für die Menschen hier im Main-Kinzig-Kreis ein großes Thema und ein wichtiges Anliegen, das wir mit dem ‚MainKinzigKrug‘ sinnvoll kanalisieren“, merkte Christa Hummel eingangs an und gab Einblicke in die vielen Gespräche, die sie in den vergangenen Wochen mit Unterstützern der Aktion und Interessenten geführt hat. Hummel hatte sich eine werbewirksame Wette mit Umweltdezernentin Susanne Simmler geliefert, um binnen 90 Tagen 90 „Becherbotschafter“ – „MainKinzigKings“ und „MainKinzigKweens“ – zu akquirieren. Mit Erfolg.
Umweltdezernentin Susanne Simmler hatte diese Wette sogar „erfreulicherweise haushoch verloren“, wie sie in der Gesprächsrunde in der Kreisverwaltung anmerkte. „Die 90 Botschafter hatten wir schon nach sieben Tagen zusammen, nach 14 Tagen waren es 140 und heute stehen wir bei 180 Unterstützern. Was man daran ablesen kann, ist nicht nur ein großes Interesse an dem Thema, sondern auch ein enormes bürgerschaftliches Engagement hinter diesem wertvollen sozialen, regionalen und nachhaltigen Projekt. Bessere Startbedingungen kann man sich für eine solche Kampagne nicht wünschen“, so Simmler.
Aufgrund der überraschend großen Zahl an Rückmeldungen erhalten nun nicht nur Rodenbach, Schlüchtern, Gelnhausen und Hanau als Pilotkommunen die Möglichkeit, „MainKinzigKrüge“ auszugeben, sondern gleich alle Städte und Gemeinden. Das heißt, dass dann alle Bürger des Kreises die Möglichkeit haben, gegen das einmalig zu zahlende Pfand von drei Euro eine Wertmarke erhalten, die sie bei einem teilnehmenden Betrieb gegen einen Becher eintauschen können, wenn sie dort beim nächsten Mal beispielsweise einen Kaffee zum Mitnehmen kaufen. Geben sie den „MainKinzigKrug“ zurück, erhalten sie die Wertmarke zurück oder können sich einen anderen Pfandbecher zum Mitnehmen befüllen lassen. Je mehr Betriebe teilnehmen, desto flexibler wird das System und desto mehr Abfall lässt sich auf Dauer vermeiden.
Geplanter Start des „MainKinzigKrugs“ ist Mai dieses Jahres. Bis dahin werden rund 20 000 Becher produziert, komplett plastikfrei und wiederverwendbar. Sie sind von der Nutzung her vergleichbar mit herkömmlichen Bechern für Kaffee oder andere Heißgetränke. Bloß werden sie nicht weggeworfen, sondern beim teilnehmenden Betrieb ausgegeben und dort – oder bei jedem anderen teilnehmenden Unternehmen – auch wieder entgegengenommen, damit sie gereinigt werden können. Wer keine entsprechende Industriespülmaschine im Betrieb hat, für den kann das Behinderten-Werk Main-Kinzig einen Abhol- und Spülservice organisieren.
Die Einführung des „MainKinzigKrugs“, auch wenn sie gleich kreisweit vorgesehen ist, wird ähnlich wie in jeder anderen Pilotphase eines Projekts evaluiert. Christa Hummel und Susanne Simmler erläuterten, dass sich beispielsweise der genauere Bedarf an Unterstützung durch den Spülservice erst in der Praxis herausstellen wird. „Hier sind wir auf Sie als Ansprechpartner in den Rathäusern sowie auf Ihre Botschafter in den Kommunen angewiesen, uns über Ihre Erfahrungen dann auch zu informieren“, sagte Susanne Simmler. Darüber hinaus hätten auch alle Städte und Gemeinden die Möglichkeit, einen Satz Becher mit dem Aufdruck ihrer Kommune zu bestellen. In jedem Fall soll die Akquise weiterer Betriebe wie Cafés, Bäckereien oder Tankstellen durch die Multiplikatoren in den Städten und Gemeinden dezentral mitbetrieben werden.
„Das Interesse und die Resonanz waren auch bei diesem Treffen groß“, resümierte Susanne Simmler im Anschluss. „Ich gehe davon aus, dass der ‚MainKinzigKrug‘ dadurch vor Ort in den Kommunen einen weiteren Schub bekommt und sich auch noch mehr Betriebe anschließen. Ihnen entstehen ja keinerlei Kosten, den Nutzen haben alle und wenn jetzt auch noch die zuständigen Bürgermeister und Stadträte dahinterstehen, dann wird es ein starker Start im Mai.“
Wer sich über das Pfandbechersystem informieren will, kann dies im Internet tun. Die Seite mkk2go.de zeigt die Orte der teilnehmenden Betrieb, gibt Hintergründe zum Becher und zum System und ermöglicht es jedem Interessierten, sich als Unterstützer direkt zu registrieren.