Text_2

Beim Filmabend des Clubs der Präsidenten haben sich die Schlüchterner in der proppenvollen Stadthalle auf den 73. Kalte Markt eingestimmt. Bürgermeister Matthias Möller verabschiedete Kalte-Markt-Präsident Gerold Raab. „Ich bin vom Wirken der Präsidenten begeistert. Das sind Persönlichkeiten. Gerold Raab hat unsere Stadt mit viel Engagement würdig vertreten“, betonte der Rathauschef bei der Überreichung des Ansteckschlüssels.

Wer in Schlüchtern schon zu Gast war, haben Sandra Stoß, Lukas Bachmann und Michael Kempel beim „Schlüchterner Kaleidoskop“ beleuchtet. „Der alte Napoleon war schon da. Dass Goethe den Straßenzug ‚Unter den Linden‘ gemalt hat, ist jedem bekannt“, zählte Bachmann ein paar ältere prominente Besucher der Bergwinkelmetropole auf. Selbst Elvis Presley soll im Löwen genächtigt haben, berichtete Kempel und erinnerte an das internationale Glatzkopftreffen im Sommer 1980. Dass der Reichskanzler 1936 in Schlüchtern zu Gast war, wird dagegen nicht mehr so gern erwähnt. „Da ist uns der Oberbürgermeister von Kiew tausendmal lieber. Vitali Klitschko wurde gefeiert wie ein Weltstar“, meinte Sandra Stoß.

Eine Zeitreise durch Schlüchtern unternahm Rainer Egner bei seinem Beitrag „Mein Schlüchtern einst und jetzt“. Da staunten nicht wenige über die bauliche Entwicklung der Stadt. Alte Fotos zeigten den Viehmarkt an der Dreschhalle, Ziegenaustrieb in der Wassergasse und die Kreistierschau mit Kuhgespannen.

Charlotte Möscheid und Björn Urbach stellten 120 Jahre Synagoge vor und erinnerten daran, dass Schlüchtern die größte jüdische Gemeinde des Kreises war.

In der Reihe „Schlüchterner Firmen und Familienbetriebe“ gingen Christiane Lotz und Jens Föller auf das Familienunternehmen Rech in der Obertorstraße näher ein. Weiter ging es mit der alten Krämerstraße und einem Gedicht von Minna Nacke, ehe sich Sandra Fahrein-Schäfer, Michael Kempel und Claudia Mäder auf virtuelle Schnitzeljagd begaben.

„Yee-haw“ hieß es im Präsidentenfilm über Mike Borde, der mit Freude und Überschwang seiner Western- und anderen Leidenschaften frönt. Claudia Mäder und Michael Kempel präsentierten ihn als Präsident der Hausmannstammtische, Bergwanderer, Elferratsvorsitzender und DRK-Ausbilder. Im Film erfuhr man genau, wie ein Ellenbogenverband angelegt wird und andere Verletzungen fachmännisch versorgt werden.

Der verstorbene Kameramann Kalli Heil hatte Silberpräsidentin Ilona Föller über den Kalte Markt 1993 begleitet und schöne Einblicke in das damalige Markttreiben in Bild und Ton festgehalten. „Damals gab es keinen Filmabend, aber letztmalig zwei Heimatabende und die Eröffnung war noch samstags“, berichtete Moderator Lukas Bachmann. Musikalisch gestalteten die Dixie-Oldies den Filmabend. Eine Fackeleskorte der Bürgergarde begrüßte vor dem Portal die Gäste.