„Sie sind Aushängeschilder und die wichtigsten Repräsentanten der Stadt im Bereich des Tourismus“, sagte Bürgermeister Malte Jörg Uffeln bei der Übergabe der Urkunden an die sechs neuen Gästeführer von Steinau. Bei einem kleinen Empfang mit Sekt und Knabbereien in der Markthalle des Rathauses sprach Uffeln den frischgebackenen Gästeführern seinen Dank aus.
Viele Besucher seien erstaunt, wie schön Steinau sei. Das bekräftigte das Stadtoberhaupt: „Steinau ist ein Kleinod. Aber wir müssen mit unseren Pfunden besser wuchern.“ Dazu trügen die neuen Gästeführer bei.
Die Leiterin des städtischen Verkehrsbüros Claudia Dorn freute sich auf die anstehende Zusammenarbeit mit den Absolventen der Ausbildung. Sie sagte, der Abend in der Markthalle solle auch Gelegenheit zum Austausch mit den „alten Hasen“ unter den Stadtführern bieten.
„Gästeführer sind hochqualifizierte Menschen“, lobte Museumsleiter Burkhard Kling. Neben dem enormen Wissen, über das die Gästeführer verfügten, sei es auch nicht immer ganz einfach, auf die unterschiedlichen Menschen einzugehen, die an Stadtführungen teilnähmen. Er habe sich unglaublich über die Prüfungsergebnisse gefreut. Abschließend rief Kling den neuen Gästeführern zu: „Tragen Sie alles, was Steinau ausmacht, in die Welt.“
Im Namen der neuen Gästeführer bedankte sich Marah Naumann bei Claudia Dorn und Burkhard Kling. Ohne deren Hilfe und Unterstützung wäre die Ausbildung nicht möglich gewesen. Sie überreichte ein kleines Präsent.
Die Ausbildung zum Gästeführer der Brüder-Grimm-Stadt Steinau hatte im April 2017 begonnen. An insgesamt 23 Abenden beschäftigten sich die sechs Männer und Frauen unter anderem mit der Geschichte der Stadt Steinau und der Obergrafschaft Hanau, mit Architektur und Kunstgeschichte in Steinau, mit Brüder-Grimm-Haus und der Familie Grimm, aber auch mit Handwerk und Industrie, Naturraum und territorialer Abgrenzung. Zu all diesen Themen kamen noch Stimm- und Sprechtraining sowie Kompetenzerwerb zu Ausbau und Gliederung einer Gästeführung hinzu.
Zur Abschlussprüfung waren sechs Umschläge mit verschiedenen Aufgabenstellungen vorbereitet worden, von denen jeder Prüfling einen zog. So enthielt ein Umschlag beispielweise das Thema „Brüder-Grimm-Haus und Familie Grimm“. Aufgabe war es nun, eine Schar fachkundiger Steinauer Bürger, darunter Altbürgermeister Hans-Joachim Knobeloch, zum Grimm-Haus zu führen und dort einen 15-minütigen Vortrag zu halten. Die Präsentation wurde von den Zuhörern per Fragebogen beurteilt. Auch eine schriftliche Prüfung musste abgelegt werden.
Seitens der Stadt Steinau waren Burkhard Kling und Claudia Dorn für die Ausbildung verantwortlich. Die beiden Gästeführerinnen Renate Ulrich und Mariéle Syllwasschy engagierten sich bei der Ausbildung der „Neuen“ und waren an jedem der 23 Schulungsabende mit von der Partie.
Seit 1985 bietet die Stadt Steinau Stadtführungen an. Während sich die Stadtführer der „ersten Stunde“ ihr Rüstzeug selbst erarbeiten mussten, bot die Stadt Steinau nun erstmal diese Gästeführer-Ausbildung an. Gut 300 Stadtführungen im Jahr zählt das Verkehrsbüro, das nun 16 Gästeführer einsetzen kann.
Die Gästeführer-Ausbildung absolviert und bestanden haben: Martina Jobst (Klesberg), Sylvia Monhoff-Keweloh (Flieden), Marah Naumann (Gelnhausen), Horst Brand, Olaf Spielmann (beide Steinau) und Michael Klein (Marborn).
