Großartige „Wasserspiele“ in der Salzarena

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„Da lob‘ ich mir ein Stück Musik von Hand gemacht!“, heißt es in einem Song von Reinhard Mey. Die „Wasserspiele“ in der Salzarena boten genau diese Musik und trafen damit offensichtlich den musikalischen Nerv vieler Musikfreunde.
Nicht die große Show, in der eine sogenannte Sensation die andere jagt, sondern Musik von Bands und Solisten, solide Bewirtung und warme Sommerabende waren die Zutaten für das hochgelungene Festival an der Salzarena.
Eine Woche lang platzierten sich allabendlich die Zuhörer auf den Stufen der Arena, um bekannte Künstler der Region, aber auch Newcomer auf der Naturbühne am Fluss zu feiern. Der Biergarten an der Salz war vollbesetzt und viele Besucher säumten die Salzufer in Arena-Nähe. Kurdirektor Stefan Ziegler und der designierte Bürgermeister Dominik Brasch eröffneten die „Wasserspiele“ und zeigten sich von der Resonanz überwältigt.
Die Band „Mutters Bestes“ mit Silke, Andi und Nic Knoll, Holger Roth und Robin Mittenzwei rockten gleich zur Eröffnung die Salzarena. Sängerin Silke Knoll animierte charmant das Publikum zum Mitsingen, verpflichtete kurzerhand Liederkranz-Sängerin Gisela Förster als Publikums-Dirigentin, und schon erscholl aus vielen Kehlen „Schuld war nur der Bossa Nova“. Ein Riesenspaß für alle! Musik von Eric Clapton, Cyndi Lauper, den Eagles und den Pointer Sisters – die große Spannweite der Rock- und Popklassiker hatte „Mutters Bestes“ im Repertoire. Auch nach den Zugaben der Band hatten viele Zuhörer keine Lust nach Hause zu gehen, und so plauderte es sich gemütlich bei einem Getränk an den Salzufern.
Zu „Latin Lounge“ lud der Vollblutmusiker Dennis Korn aus dem Huttengrund am zweiten Festival-Abend ein. Bossa und Samba, lateinamerikanische Gitarrenmusik versetzten das Publikum in die Sphären der südlichen Halbkugel, dazu sommerliche Temperaturen und das Plätschern der Salz. Zwar umspülte recht wenig Wasser die Steine, doch für das „Wasserspiele-Flair“ reichte es allemal.
Am Samstag bestimmte die Rockcover-Band „Holy Smoke“ das Konzertgeschehen. Sie zog das ganze Register klassischer und moderner Rockmusik von Pink bis zu den Sportfreunden Stiller. Beste Stimmung auf den Publikumsplätzen an und um die Salz war erneut garantiert. Am Sonntag gab es wegen der Fußballweltmeisterschaft ein Nachmittagsprogramm. Der Musikverein Salmünster unter Leitung von Hendrik Dorn spielte auf und bot von Polka bis Jazz beste Blasmusik.
Am nächsten Abend begrüßte der designierte Bürgermeister der Kurstadt Dominik Brasch zur besonderen Veranstaltung „Talents on Stage“. Dennis Korn präsentierte zwölf junge und jung gebliebene Musiktalente mit und ohne Bühnenerfahrung auf der Naturbühne.
Die jüngste Künstlerin Marie Wieprecht (10) aus Bad Orb eröffnete mit einem Song von David Guetta das abwechslungsreiche und interessante Programm. Die zwölfjährige Celina Brasch aus Alsberg begleitete ihre Lieder selbst auf der Gitarre. Sie ließ dem Song „Castle on the Hill“ das Lied „Chapeau“ folgen. „Das ist ein Lied für meinen Papa“, verkündete sie souverän. Nach dem eindrucksvoll vorgetragenen Titel eilte der künftige Bürgermeister über die Salz, um sich bei seiner Tochter zu bedanken.
Olivia Mingebach (13) aus Aufenau, Jule Müller (14), Sophia Wickert aus Gelnhausen, Denise Hüsselbeck aus Steinau und Lara Eckert aus Salmünster begeisterten mit ihren schönen Stimmen das Publikum.
„Meine Leidenschaft ist Musik“, sagte Daniela May aus Bad Orb und präsentierte einen Song von Whitney Houston, empfahl sich aber auch mit eigenen Kompositionen als Liedermacherin.
Mit „An Tagen wie diesen“ sprach Luisa Lindner (24) aus Ahl dem Publikum aus dem Herzen, ehe Seb Roskönig mit eigenen Kompositionen aufwartete.
Das Duo „Blockhelden“ hatte Rockiges, aber mit „Liebeslieder“ auch gefühlvolle Eigenkompositionen im Gepäck.
Längst war die Dunkelheit eingebrochen, und Tontechniker Florian Schmitz hatte die Arena in farbiges Licht getaucht, als Liedermacher Axel Zesny mit seinen Balladen, etwa „Mit dem Wind“ das Konzertende ankündigte.
Niemanden hielt es allerdings auf den Sitzen, als alle Künstler Leonard Cohens „Hallelujah“ anstimmten, die Zuhörer stimmten mit ein und der Klassiker schallte vielstimmig über die Salz. Begeisterung herrschte allgemein über die vielen jungen Talente aus dem Kinzigtal.
Politische Protestsongs und Balladen versprechen die beiden Liedermacherinnen Maren Sequens und Uta Desch. Die Wasserspiele enden mit dem Auftritt des „Südhessischen Kammerorchesters, das natürlich auch Händels „Wassermusik“ hören lässt.