In Theorie und Praxis bildeten sich kürzlich rund 50 Ehrenamtliche des 2. und 3. Sanitätszuges Main-Kinzig-Kreis sowie des 2. Betreuungszuges Main-Kinzig-Kreis im Rahmen eines so genannten Katastrophenschutz-Ausbildungslagers im Schullandheim „Waldschule“ in Katholisch Willenroth fort.
Drei Tage lang befassten sich die ehrenamtlichen Helfer aus den Ortsvereinigungen des DRK-Kreisverbandes Gelnhausen-Schlüchtern mit der Errichtung und Unterhaltung von Behandlungsplätzen, an denen bei Großschadenslagen bis zu 50 Verletzte pro Stunde versorgt werden können, bevor ihr Weitertransport in Krankenhäuser erfolgt.
Die Zugführer Daniel Teichmann, Bastian Christiner und Steven Richter, Fachberater und Ausbilder Technik und Sicherheit im DRK-Kreisverband Gelnhausen-Schlüchtern, schulten die Katastrophenschutzhelfer unter anderem in der Errichtung von großen Sanitätszelten, der Inbetriebnahme und Wartung von Aggregaten sowie im Aufbau von Feldbetten. „Das Katastrophenschutzlager gibt uns die Möglichkeit, verschiedene Themen intensiv durchzunehmen und die Fähigkeiten unserer Helfer zu vertiefen“, umriss Frank Wester, Beauftragter für den Katastrophenschutz im DRK-Kreisverband Gelnhausen-Schlüchtern, die Intention des Ausbildungswochenendes. Am abendlichen Lagerfeuer blieb zudem ausreichend Zeit zum Erfahrungsaustausch.
Träger des behördlichen Katastrophenschutzes ist das Land Hessen als oberste Katastrophenschutzbehörde. Unter den Katastrophenschutz fallen Einsätze im Zusammenhang mit Naturkatastrophen, Gefahrstoffen, Industrie- und Reaktorkatastrophen sowie Großschadenslangen im Straßen-, Schienen- oder Luftverkehr. Koordiniert werden die Aufgaben des Katastrophenschutzes vom Gefahrenabwehrzentrum des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen. Die Einheiten des Katastrophenschutzes werden von den heimischen Hilfsorganisationen wie dem DRK-Kreisverband Gelnhausen-Schlüchtern und den Feuerwehren gestellt.
Im Katastrophenschutz-Ausbildungslager verschafften sich die zweite DRK-Kreisvorsitzende Luise Meister und Vorstandsmitglied Manfred Heil einen Eindruck vom Ausbildungsstand der Sanitätszüge und des Betreuungszuges, dem auch Kräfte der heimischen Malteser angehören. Frank Wester erläuterte den beiden Präsidiumsmitgliedern die verschiedenen Ausbildungsstationen. Intensiv verfolgten sie die Übungen der ehrenamtlichen Rotkreuz-Kräfte und stellten auch immer wieder interessierte Fragen zu Fahrzeugen und zur umfangreichen medizinischen Ausstattung der Sanitätszüge.
Zum Abschluss lud Frank Wester die Präsidiumsmitglieder zum gemeinsamen Mittagessen aus der Feldküche des 2. Betreuungszuges ein. Dabei wies der Katastrophenschutzbeauftragte darauf hin, dass der DRK-Kreisverband regelmäßig eigene Mittel und Spenden seiner Mitglieder in die Verbesserung der Ausstattung von Sanitätszügen und Betreuungszug investiert: „So haben wir erst im letzten Jahr aus eigenen Mitteln einen Kühlanhänger für den Betreuungszug beschafft.“ Zusätzlich hält der Kreisverband aus eigenen Mitteln auch weitere Materialien für die Katastrophenhilfe bereit, wie zum Beispiel mehrere hundert Feldbetten.
Der letzte große Einsatz der heimischen Sanitäts- und Betreuungszüge datiert übrigens auf den vergangenen Spätsommer, als in Frankfurt eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden musste und vorsorglich zehntausende Menschen evakuiert wurden. Weitere Informationen zum DRK-Kreisverband Gelnhausen-Schlüchtern finden Interessierte im Internet unter www.drk-gelnhausen-schluechtern.de.