„Zusammen eine coole Zeit haben“

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„Lasst uns einen geilen Abend im Schwimmbad in Steinau verbringen!“
Der Appell von Heinz Bolender, Sänger der Band „Out Of Order“, könnte durchaus als Leitmotiv des Steinauvision Song Contest (SSC) gelten, der am 16. August im Freibad in die zweite Runde geht. Sein Wunsch stieß beim Vorstellungsabend in der Markthalle des Rathauses auf offene Ohren. Seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter waren sich in ihren Erwartungen einig: „zusammen eine coole Zeit haben“, „Erinnerungen schaffen, die hoffentlich ein Leben lang bleiben“ und „eine tolle Party feiern“.
Nun ist der Song Contest jedoch bei aller Einigkeit ein musikalischer Wettstreit, in dem zwölf Stadtteile mit ihren Beiträgen um die Gunst von Jury und Publikum werben und den Sieg in „ihren“ Stadtteil holen wollen. Und so rührten die SCC-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer am Vorstellungsabend auch kräftig die Werbetrommel.
Zuvor hatte Felizitas Broj, Vorsitzende des Vereins Steinauvision Song Contest, das Publikum willkommen geheißen. Sie sprach für das Orga-Team, als sie sagte: „Die Freude und die Begeisterung der Steinauerinnen und Steinauer für den Song Contest trägt unsere Herzen zum Event.“
In Videoeinspielungen, Audioschnipseln aus den Podcasts und live auf der Bühne gab es für das Publikum unterhaltsame, witzige und durchaus auch überraschende Informationen über die Künstlerinnen und Künstler. Moderatorin Elena Frischkorn fragte nach Lieblingssongs aus der Kindheit, nach Musikidolen, geheimen Talenten, ob High Heels auf der Bühne eher in die Kategorie Mut oder Wahnsinn fallen und was bei keinem Frühstück fehlen dürfe.
Die noch recht junge Band „Unlimited“ nannte „Like The Way I Do“ als ihren Lieblingssong, erzählte von einem Auftritt im österreichischen Sölden und hat sich Heavy-Metal und Hardrock verschrieben. Zuletzt waren „Unlimited“ bei Rock am Hinkelhof zu hören. Die Band tritt für Marjoß an.
Vanessa Koppel outete sich als großer Fan von Helene Fischer, als deren Double sie seit ihrem 17. Lebensjahr auftritt. Ihr SSC-Lied habe ihr in schwierigen Zeiten immer wieder geholfen, aufzustehen, bekannte die 26-Jährige. Mit ihrem Auftritt wolle sie Menschen mit psychischen Erkrankungen Mut machen. Vanessa Koppel singt für Sarrod.
Für die Innenstadt geht der GrimmMischChor am 16. August auf die Bühne. Chorleiter Peter Grimm berichtete von den Anfängen der Formation vor 30 Jahren. Junge Eltern seien mit der Bitte auf ihn zugekommen, gemeinsam zu singen. Das Problem: Viele hatten keine Betreuung für ihre Kinder. Kurzerhand habe man die Mädchen und Jungen integriert und sei rund 15 Jahre als Familienchor aufgetreten. In einem Einspieler lernte das Publikum Tamara Stüss kennen, die für Rebsdorf an den Start geht. Auf die Frage: „Was machst du am 16. August?“, antwortete die 24-Jährige selbstbewusst: „Natürlich gewinnen!“
„Dykes“ präsentierte sich als eine Band, die sich den Genres Metal und Hard Rock der 80-er Jahre widmet. Bandmitglied Jens Ludwig hatte die Lacher auf seiner Seite, als er sich als Schlagzeuger bezeichnete, der „nicht gut spielt, aber richtig gerne“. „Dykes“ nimmt für Ulmbach am SSC teil, wo sie seit ihren Auftritten beim „Schwimmbad-Benefiz Rock“ und beim Festival „Ulmich om Braand“ längst keine Unbekannten mehr sind.
Marborn war Lea Jo solange unbekannt, bis sie den Steinauer Stadtteil der Liebe wegen kennenlernte, denn ihr Freund Henri kommt aus dem knapp 800 Einwohner zählenden Dorf, für das sie beim SSC die musikalische Patenschaft übernimmt. Im Gespräch mit Moderatorin Elena Frischkorn stellte sich heraus, das beide dasselbe Hobby teilen, nämlich Häkeln, und Lea Jo gestand unter dem Gelächter des Publikums, bereits die gesamte Familie mit selbst gefertigten Untersetzern versorgt zu haben.
Die Band „Mando“, die für Neustall antritt, bekannte, vor dem SSC noch nie etwas von dem Örtchen gehört zu haben. Während die Groß-Gerauer normalerweise mit eigenen Songs auftreten, wagen sie sich mit einem Coversong in den Wettbewerb. Ihre Musikrichtung bezeichnete die Band als „Pop-Punk“.
Eine Einheimische geht mit Justine Link für Hintersteinau ins Rennen. Sie ist in der Drag-Szene unterwegs und tritt regelmäßig in Frankfurt auf. Für den Abend im Freibad versprach sie dem Publikum in der Markthalle: „Es wird nicht langweilig.“
„Ich finde, das ist eine gute Challenge“, lobte Martin Peach in einem Videoeinspieler den Song Contest. Die Entscheidung, für welchen Stadtteil er antrete, habe er dem Orga-Team überlassen und so sei die Wahl auf Rabenstein gefallen.
Jenny Haas singt seit sie fünf Jahre alt ist, war drei Jahre lang Frontsängerin einer Rockband und hat früher einmal die Gitarrengruppe Ulmbach geleitet. Das alles verriet sie im Gespräch mit der Moderatorin. Jenny Haas tritt für Uerzell an – mit einem Countrysong, wie sie verriet.
„Es wird mysteriös“, versprachen „Die Förster vom Silberwald“ in ihrem Vorstellungsvideo. Das Duo übernimmt mit seinem Nonsens-Pop die Patenschaft für Seidenroth, die dortige Warte sei ihnen besonders ans Herz gewachsen.
„Wir sind zurück“, riefen „Out Of Order“ dem Publikum zu – ob nur für den SSC oder für weitere Auftritte, darüber diskutiere man noch. Die Bellingser Band gründete sich 1989 und hatte eine große Fangemeinde im Altkreis Schlüchtern. Musikalisch steht „Out Of Order“ für Classic Rock mit Songs von U2 und Bryan Adams. Selbstverständlich treten die drei Altrocker für Bellings an.
Auch wenn einige der Künstlerinnen und Künstler dezente Hinweise gaben, mit welchem Lied sie in den Wettbewerb gehen, so blieb die konkrete Songauswahl weiterhin ein Geheimnis, das erst am 16. August gelüftet wird. Nämlich dann, wenn es ab 19 Uhr heißt: „Bühne frei für den zweiten Steinauvision Song Contest!“
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