„Wir haben uns einen Engel gewünscht und ein Kunstwerk bekommen“, schwärmt Stefanie Rahimi, Mitglied des Pfarrgemeinderates, und spielt damit auf die Besonderheit der hölzernen Skulptur an, die Hans-Peter Schneider gefertigt hat.
Beim letztjährigen „Lebendigen Adventskalender“ der katholischen Kirchengemeinde Sankt Franziskus, zu der auch Marborn gehört, drehte sich alles um das Thema Engel und so nahm die Idee Gestalt an, einen Boten Gottes vor der Kirche aufzustellen, zumal in 2023 auch 125 Jahre Benediktion Unbefleckte Empfängnis Marborn gefeiert wurde.
„Ohne viele Bitten hat sich Hans-Peter Schneider auf unser Vorhaben und das Projekt eingelassen“, erinnert sich Stefanie Rahimi. Der gelernte Schreiner erstellte ein Konzept und fertigte eine Zeichnung. In den nächsten zwei Monaten folgten der Korpusbau und der maßstabgerechte Entwurf des Engels. In der heimischen Werkstatt wurde schließlich das Fichtenholz zugeschnitten, geschnitzt und zusammengefügt. Schnitzen, schleifen, spachteln, erneut schleifen, Flügel anpassen und unzählige Arbeitsschritte mehr ließen den Himmelsboten Gestalt annehmen.
Schließlich ging es an die Farbgebung. Auch in der Auswahl der Töne bewies Hans-Peter Schneider großes Geschick. Das Untergewand des Engels ist in einem hellen Beige gehalten, der Überwurf in einem dunklen Rot. Die Flügel ziert ein warmer Goldton, die Haare sind blond.
Um die Engelfigur entsprechend zu präsentieren, baute Hans-Peter Schneider einen zwei Meter hohen und 1,10 Meter breiten Rahmen mit einem Dach, das an die Dächer einer Stadt erinnert. Die Rückwand ziert ein Landschaftsbild, das dem davor schwebenden Engel als Hintergrund dient. So entsteht für den Betrachter der Eindruck, durch eine Pforte nach draußen zu schauen. Damit das Kunstwerk auch in der Dunkelheit erstrahlt, versah der 63-Jährige den Rahmen mit einem LED-Lichtband.Am Ende seiner künstlerischen und handwerklichen Arbeit waren 240 unentgeltliche Arbeitsstunden zusammenkommen. Bescheiden erklärt der Marborner:„Die Stundenzahl ist nicht wichtig. Wichtig ist das Ergebnis.“
Und das kann sich wahrlich sehen lassen. In der Adventszeit bis ins neue Jahr hinein ist der Engel auf dem Kirchenplatz in Marborn zu bewundern. OJ