Zum Verein zusammengeschlossen

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Zur Förderung der Kirche St. Laurentius Bad Soden haben sich 37 Gründungsmitglieder zu einem Verein zusammengeschlossen. Bei der Gründungsversammlung im ehemaligen katholischen Pfarrhaus der Kurstadt verabschiedeten sie eine Satzung und formulierten als ihren Vereinszweck „die Kirche als städtisches Wahrzeichen sowie als spirituelle und kulturelle Begegnungsstätte zu erhalten und zu stärken“.
Durch die Fusion der Pfarrei St. Laurentius Bad Soden mit St. Peter & Paul Salmünster im Jahr 2017 und zurückgehenden Zahl an Gottesdienstbesuchern wurde der Schwerpunkt der liturgischen Aktivitäten nach Salmünster verlegt. Die Türen von St. Laurentius bleiben seither immer häufiger geschlossen. Die Versammlungsteilnehmer machten deutlich, dass sie eine Trendwende einleiten möchten: Sowohl dem Kirchengebäude als auch dem christlichen Leben darin möchten sie eine vitale Zukunft schenken.
Für ihr Anliegen suchten die Initiatoren des Vereins bereits im Vorfeld aktiv den Schulterschluss mit Pfarrgemeinde und Ortspolitik. In Absprache mit Pfarrer Michael Sippel hatten sie den jahrelang ungenutzten Raum der alten „Alte Bücherei“ im ehemaligen Pfarrhaus Bad Soden gereinigt und für die Gründungsversammlung hergerichtet. Die Genehmigung zu einer dauerhaften Nutzung des Raums als Vereinstreffpunkt hat der Verwaltungsrat der Pfarrgemeinde bereits in Aussicht gestellt.
Die Gründungsversammlung sprach den Initiatoren des Vereins ihr Vertrauen aus und wählte sie zum Vorstand: Sylvia Kloberdanz (1. Vorsitzende), Petra Gehne (2. Vorsitzende und Schriftführerin), Jochen Honikel (Schatzmeister) sowie als weiteres Vorstandsmitglied Tobias Schneider. Kerstin Roush und Jörg Hofacker wurden mit der Aufgabe der Kassenprüfung betraut. Als Ehrenmitglieder in Anerkennung ihres jahrzehntelangen Engagements für St. Laurentius wählte die Versammlung Bernhard Banysch, Monika Ruppel, Marianne Sperzel, Domi Sanchez und Therese Vonderlehr.
„Wir wollen anknüpfen an den Gestaltungswillen und die Selbstbestimmung der Generationen, die die Kirche erbaut und mehr als ein Jahrhundert gepflegt haben, um sie als spirituellen und kulturellen Ort für die Bedürfnisse des gemeinschaftlichen Lebens aktiv zu nutzen. St. Laurentius soll wieder zu einem im doppelten Wortsinn ‚offenen‘ Ort werden, den Menschen gerne besuchen“, erklärt Sylvia Kloberdanz. Eine Kostprobe davon, wie sich mit einfachen Mitteln Veränderungen herbeiführen lassen, zeigten die Initiatoren unterstützt durch ein Team der KJG Bad Soden im Anschluss an die Gründungsversammlung: Durch farbige Lichtinstallationen und die Klänge modern arrangierter christlicher Lieder verwandelten sie das Innere der Kirche in einen geradezu sphärischen Ort, der aus Raum und Zeit gefallen schien. Jochen Honikel erinnerte in einer kurzen Ansprache an den Erbauer der Laurentius-Kirche, Pfarrer Pacificus Schulz, der den hohen spitzen Kirchturm als „Fingerzeig Gottes“ bezeichnet habe. Die Laurentius-Kirche solle auch in Zukunft Orientierung geben können – spirituell und auch ganz praktisch als Wahrzeichen von Bad Soden.
Das Ensemble aus Kirche, Pfarrhaus und Friedhof liegt mitten in der Kurstadt auf einer Anhöhe. „Wir sehen hier ein riesiges Potenzial, mit neuen Konzepten unser gesellschaftliches Leben zu bereichern. Zugleich geht es uns darum, Angebote zu schaffen, von denen sich auch Menschen angesprochen fühlen, die schon länger keinen Fuß mehr über die Kirchenschwelle gesetzt haben“, berichtete Kloberdanz weiter. Geplant sind Ausstellungen, Konzerte aber auch Raum für Kontemplation und Gebet. Bereits seit Ostern sorgen die Initiatoren dafür, dass die Laurentius-Kirche sonntags regelmäßig ihre Pforten geöffnet hat. „Vor allem Kurgäste und Touristen nutzen dieses Angebot sehr rege als Zwischenstopp bei ihren Spaziergängen rund um den Stolzenberg“, berichtete Petra Gehne und ergänzte: „Wir öffnen sonntags die Türen unter dem Motto ‚Atempause‘, was als Innehalten bei dem körperlich anstrengenden Aufstieg und zugleich als eine kurze Auszeit in einer emotional fordernden Zeit verstanden werden kann.“
Der Abend klang mit einem Umtrunk auf dem Kirchplatz aus, wo auch darüber diskutiert wurde, welche Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen längst überfällig sind – so etwa die Modernisierung der Heizungsanlage in der Kirche oder die Bekämpfung von Feuchtigkeit im Pfarrhaus.
Jochen Honikel erläuterte: „Wir haben den Verein bewusst auf weltliche Füße gestellt und ihm mit der Satzung ein breites Wirkungsspektrum gegeben. So ermöglichen wir Förderinstitutionen und Spendern, die keine enge Verbindung zur Kirchengemeinde haben und suchen, die aber die Gebäude wertschätzen, Mittel für entsprechende Maßnahmen zur Verfügung zu Stellen. Als Verein werden wir uns aktiv darum bemühen.“ BWB