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Gisela Gärtner ist ein bedeutendes Aushängeschild in der heimischen Gastronomie. Am Dienstag, 3. September, feiert die 75-Jährige ein besonderes Jubiläum: Sie ist 20 Jahre Wirtin des Schlüchterner Traditionslokals „Zum Lasch“. Schon als junge Frau hatte sie einen engen Bezug zur Gastronomie. Nach mehreren Stationen machte sie sich mit dem Café „Hannekloas“ in der Grimm-Stadt selbstständig. Eines Tages wies sie ein Bekannter darauf hin, dass für den Lasch in der Bergwinkelstadt eine neue Wirtin gesucht wurde. Also bewarb sie sich bei den Eigentümern: „Ich hätte nie gedacht, dass ich da zum Zuge komme.“ Als sie dann völlig überraschend den Zuschlag bekam, konnte sie das anfangs gar nicht glauben: Sie alleine als Gastwirtin in Schlüchtern. Doch sie startete am 3. September 2004 in der Schlossstraße 7 ihre Karriere und überzeugte im Laufe der Jahre manchen Skeptiker. Seit 20 Jahren kümmert sich die gebürtige Breuningserin nicht nur Tag für Tag um ihre Gäste – sondern auch manchmal zu nächtlicher Stunde. Einen Schritt, den sie nie bereut hat. Wie kaum eine andere hat sie das heimische Kneipenleben geprägt – als eine Wirtin, die immer ein offenes Ohr für ihre Kundschaft hat, die bei allen Gästen beliebt ist und das – besonders beachtlich – von Jung bis Alt über alle Generationen hinweg. „Schlüchterns beste Wirtin Gisela“, so steht es auf einem Schild, das ihr ein Gast geschenkt hat und das hinter der Theke hängt. Im Laufe der Jahre hat sie den „Lasch“ zu einem echten Kultlokal gemacht.
Die Menschen mögen bei der 75-Jährigen nicht nur ihre herzliche, menschliche Art, sondern auch ihre Spezialitäten, allen voran die halben Hähnchen, die sie weiterhin mit eigenen Händen und einem Geheimrezept so unvergleichlich gut würzt. Sehr beliebt sind aber auch die Schnitzel-Variationen und die leckeren Salate. Die Mutter dreier erwachsener Söhne hat zwischendurch auch schon in der Nachbarschaft das „Altstadtstübchen“ (später „Die kleine Kneipe“) bewirtschaftet und war in den Jahren 2005, 2013, 2018 und 2023 bereits viermal Festwirtin am Kalten Markt.
Ein besonderer Höhepunkt in ihrer Lasch-Zeit war der 14. Oktober 2016. An diesem Tag kehrte mit Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew und ehemaliger Profiboxer, ihr berühmtester Gast ein und ließ es sich schmecken. Davon zeugen noch heute große Bilder im Lokal. Später war auch Ex-Boxer „Rocky“ Graciano Rocchigiani ihr Kunde.
„Ich liebe die Menschen, ich liebe meine Gäste und ich liebe den Lasch“, schwärmt sie. Und ihr besonderes Geheimrezept als gute Gastgeberin: „Ich rede halt mit meinen Gästen.“ Und das soll auch noch eine Weile so bleiben: „Solange ich darf, meine Gäste und der oben mich lassen, mache ich weiter.“ Der Lasch hat übrigens keinen Ruhetag, sondern jeden Tag ab 16 Uhr geöffnet, sonntags sogar ab 11 Uhr.
Zur Feier des Jubiläums am Dienstag singt abends Sängerin Grit. Außerdem hat sie eine Cocktailbar im Lokal zu Gast.