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„Verhext, verteufelt und verzaubert“ – so nennt sich eine neue und ungewöhnliche Stadtführung am Freitag, 28. April, in der Brüder-Grimm-Stadt Steinau. Entwickelt wurde sie von der Gästeführerin Margot Dernesch, durchgeführt wird sie in Zusammenarbeit mit Familie Raach, Betreiber des Hotels Burgmannenhaus. So werden zur Begrüßung und zum Abschluss der Veranstaltung Hexengetränke und Überraschungen am Feuer gereicht, ebenso zwischendurch kleine ungewöhnliche Gaumenfreuden serviert.
Die geheimnisvolle Seite der Brüder-Grimm-Stadt mit Hexen, Henkern und Teufelswerkern rückt bei dieser Führung anhand der Aufzeichnungen der dreibändigen Stadtgeschichte in das Licht der Öffentlichkeit. Dass Hexe nicht gleich Hexe ist, dem wird an diesem Abend auf den Grund gegangen. Ausgleichend zur Realität werden die kratzbürstigen, buckligen, alten und auch weisen Frauen aus den Märchen das mehrschichtige Bild der Magierinnen ergänzen. Zudem wird der Frage nachgegangen, welche Rolle der Henker als Meister aller Meister spielte. In Steinau wohnte er am dritten Turm an der östlichen Stadtmauer. Der Name „Meistergasse“ erinnert noch an ihn. Doch wer ahnt heute noch den geschichtlichen Hintergrund?
Das magische Weltbild des ausgehenden Mittelalters wird bei diesem Rundgang entlang der Stadtmauer und in der historischen Altstadt spürbar. Der Glaube an Geister, Dämonen, Hexen und Teufel, ebenso an Abwehrzauber und Alltagsmagie wurde zwar durch die Epoche der Aufklärung widerlegt, doch haben sich bis heute magische Redewendungen erhalten. Schwarze Katzen als Unglücksbringer, Mistelzweige über der Türschwelle oder das Osterei als Fruchtbarkeitssymbol sind bis heute Zeugnisse vergangener Zeiten.
Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr am Burgmannenhaus. Anmeldung sind bis zum 20. April im Burgmannenhaus möglich, Telefon (06663) 9112902.