In der Märchenstadt Steinau schlängelten sich am vergangenen Samstag beim 45. und vermutlich letzten Faschingsumzug 50 Motivwagen und Fußgruppen durch die Gassen.
Für Stimmung sorgten traditionell der DRK-Spielmanns- und Fanfarenzug Rückers, der Steinauer Musikverein Germania und der Eisenbahner Musikverein Elm. Und Tausende feierten am Straßenrand ausgelassen mit.
Die Steinauer Fußballer waren als Ghostbusters unterwegs. Kritisch arbeiteten die Altfußballer das Thema Windkraft ab. „Windkrafträder sind heut‘ wichtig, doch ist der Standort immer richtig? Nur des Geldes wegen zu entscheiden, sollte weder Mensch noch Umwelt leiden!“, war ihre Botschaft an die Politik. Der FV Bellings warb für die Festivitäten zum 100-jährigen Bestehen, die Schlüchterner Kloburschen feierten ihren 30. Geburtstag.
Ein echter Hingucker waren die Marborner Vespa-Girls und drei Tanzgruppen der Marborner Feuerwehr. „Indian Spirit“ versprühten die Schwarzenfelser Burgratzen. „Immergut“ war mit seinen wilden Kühen unterwegs, die Vereinsgemeinschaft Niederzell mit ihren grünen Hüpfern.
Auf den insgesamt 25 Fastnachtswagen tobten sich Löwen, Jäger, Wikinger, Steinzeitmenschen, Artisten, Flugbegleiter, Bobfahrer, Neuegrüner Wilde und Samba-Trommler aus.
Unermüdlich warfen die Steinauer und Schlüchterner Elferräte Popcorn und Süßigkeiten den ausgelassenen Jecken zu. Der SKV verteilte Kräppel und Quarkbällchen, gestiftet von Dr. Sonchai Tiyaworabun, an die Narren am Straßenrand.
Das Männerballett der Wellblooe stimmte mit seiner Konfetti-Kanone auf den Wallrother Sommerfasching ein.
Bestens vertreten war das Fuldaer Land mit der Hosenfelder Elite, den Golden Bulls aus dem Königreich Flieden, der Trinksportgemeinschaft Blankenau/Hainzell, dem Bauwagen Brandlos/Hainzell und dem Prinzenpaar der Karnevalisten aus Höf und Haid.
Einen Wermutstropfen gab es dennoch. Die sonst so bunten Bändchen trugen Trauerflor. Denn für Zugmarschall und ARGE-Vorstand Dirk Denhard war nach gut zwei Dutzend Jahren endgültig Schluss. Zum allerletzten Mal legte er bei der After-Zug-Party auf dem Kumpen heiße Scheiben auf und animierte die Narren mitzuarbeiten, damit es auch in den kommenden Jahren heißt: „Noch einmal für euch: Feiert, tanzt und fühlt euch wohl.“