Die 13. Bad Sodener Gesundheitstage im Spessart Forum hatte das Netzwerk für Gesundheit unter das Motto „Gesundheit braucht Vielfalt“ gestellt. Zur Eröffnung sprach der Beachvolleyballer und Olympiasieger Julius Brink über den Umgang sportlichen Erfolgen und Niederlagen.
Zum Netzwerk gehören die Kliniken Bellevue, Salztal, Knappschaft, Median Kinzigtal, Lohrey, die Spessart Therme und der Kalinka Pflegedienst.
Die Bereiche Rehabilitation, Prävention und Inklusion bildeten allesamt wichtige Kernbereiche im Netzwerk, sagte dessen Geschäftsführer Dieter Holk in seinen Begrüßungsworten.
„Das Netzwerk und seine Partner unterstrichen die Bedeutung der Kurstadt als gut strukturierten Gesundheitsstandort“, sagte Bürgermeister Dominik Brasch. Gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels gewinne die Rehabilitation immer größere Beachtung.
Landrat Thorsten Stolz lobte die Arbeit des Netzwerks, das in 15 Jahren „vieles auf die Beine gestellt hat“. Der Main-Kinzig-Kreis sei dabei, die medizinische und pflegerische Versorgung auszubauen. Allerdings stünden dem höheren Bedarf an Versorgung weniger Fachkräfte gegenüber. Der Landrat sprach sich für den Erhalt kleinerer Pflegeeinrichtungen aus, dass die „Menschen dort gepflegt werden können, wo sie leben“. Als erster Landkreis in Hessen nehme der Main-Kinzig-Kreis am Pilotprojekt des ergänzenden Systems „Tele-Notarzt“ teil. Die Lösung der anstehenden Fragen bestehe im Zusammenfügen kleiner Bausteine, sagte Thorsten Stolz.
„Diversity – Vorteil durch Unterschiedlichkeit“ hatte der erfolgreiche Beachvolleyballer Julius Brink (37) seinen Gastvortrag überschrieben. Als Schüler war Julius Brink zunächst Hallenvolleyballer, wechselte als Jugendlicher aber zum Beachvolleyball. Dies hieß „die Komfortzone“ zu verlassen, denn Beachvolleyballer seien eher auf sich gestellt, Trainer blieben im Hintergrund.
Beachvolleyball, eine relativ junge Sportart, sei erst seit 1996 olympische Disziplin, erfreue sich aber steigender medialer Aufmerksamkeit, berichtete Julius Brink. Nach zahlreichen Erfolgen auf nationaler und internationaler Ebene krönte er mit seinem Partner Jonas Reckermann seine Karriere 2012 mit olympischem Gold. Von 2008 bis 2012 bildeten Brink/Reckerman ein Team und waren trotz unterschiedlicher Sichtweisen und Einstellungen erfolgreich, erzählte Julius Brink den gespannt lauschenden Gästen. Der Umgang mit Niederlagen sei ihm schwer gefallen, bekannte er. Am Ende habe er eingesehen, dass „Durststrecken ein zwingend notwendiger Schritt auf dem Weg nach oben, und eine Möglichkeit sind, sich weiterzuentwickeln“.
Um den Beachvolleyballsport näher vorzustellen, führte Dr. Jürgen Grasmück ein Interview mit dem Olympiasieger und den beiden ebenfalls erfolgreichen Volleyballsportlern aus Bad Soden-Salmünster, Peter und Georg Wolf. Wie Julius Brink spielten sie als Schüler Hallenvolleyball. Ihre sportliche Heimat war der TV Salmünster. In den Urlauben in Italien fanden sie Spaß am Beachvolleyballspielen. Sie trainierten in dieser Sportart und bildeten ein Bruder-Team.
Befragt nach dem Umgang mit Niederlagen, waren sich die beiden einig: Auch zwischen Brüdern dürfe Kritik nicht persönlich werden. Neben der erfolgreichen Beachvolleyball-Karriere wandten sie sich im Winter dem Snow-Volleyball zu und wurden in dieser Sportart 2019 Deutscher Meister.
An den Ständen der zahlreich vertretenen Gesundheitsdienstleister und in den Fachvorträgen spielten Sport und Bewegung, gesunde Ernährung und Prävention eine wichtige Rolle. Die Netzwerk-Kliniken stellten unter anderem ihre Reha-Maßnahmen vor und boten kleine Gesundheits-Checks wie Blutzuckertest und Blutdruckmessung an. Selbsthilfegruppen informierten über ihre Arbeit. Das Team der Spessart Therme präsentierte die aktuellen Gesundheits- und Wellness-Angebote und lud zu einem Test auf dem „Si Wave plus“ ein, einem Vibrationsgerät, das unter fachkundiger Anleitung beispielsweise gegen Muskelverspannung, Osteoporose, Inkontinenz, Stoffwechselerkrankungen und Gelenkbeschwerden zum Einsatz kommen kann.
Aroma-Therapie, Chinesische Medizin, Gewichtsreduktion und Fitness waren einige weitere Felder des umfangreichen Themenspektrums.
Mit leckeren Speisen verwöhnten die Küchenteams der Netzwerk-Kliniken die Gäste an beiden Veranstaltungstagen.