Gelungener Auftakt zum närrischen Jubiläumsjahr

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Den bunten Reigen der diesjährigen Faschingssitzungen im Bergwinkel eröffnete der Wallrother Carneval-Club „Die Wellblooe“ am Samstagabend im voll besetzten Saal des Landgasthofes Druschel. Rund 150 Mitwirkende brannten ein fünfstündiges Feuerwerk der guten Laune ab.

Mit ihrem Schlachtruf „Well – bloo“ haben die Wallrother Narren wieder das Regiment übernommen. In diesem Jahr kommt noch ein besonderes närrisches Jubiläum hinzu: Der Carneval-Club feiert sein 22-jähriges Bestehen. Der Auftakt in das Jubiläumsjahr war mit der ersten von zwei Faschingssitzungen schon mal richtig gut.

Nach wochenlangen Vorbereitungen und vielen Proben der einzelnen Tanzgruppen und allen Akteuren konnte es am vergangenen Samstag endlich losgehen. Anlässlich des Jubiläumsjahres erhielten die bunt kostümierten Besucher beim Einlass einen Sekt. Zu Beginn wurden zur Überraschung von Wellblooe-Chef Sven Ullrich zahlreiche Glückwünsche verschiedener Gruppen zum Jubiläum auf die Bühnenleinwand projiziert. Zum Narhalla-Marsch erfolgte der Einzug aller Tanzgruppen des Wallrother Vereins sowie des Elferrates in ihrem Venezia-Outfit. Sitzungspräsident und zugleich stellvertretender Vorsitzender des Carneval-Clubs, Thomas Zinkhan, begrüßte mit launigen gereimten Worten das närrische Volk. Von Beginn an herrschte gute Stimmung im Saal.

Der Wallrother Verein hatte sich wieder einiges einfallen lassen, der bunten Narrenschar einen vergnüglichen Abend zu bereiten. Flotte Gardetänze und themenbezogene Showtänze wechselten sich mit lustigen Büttenreden und anderen zündenden Vorträgen ab. Zum Auftakt ließ die Konfetti-Garde die Beine schwingen: 13 Mädchen im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren.

Kein gutes Haar ließ der Protokoller, „Sandmännchen“ Sven Ullrich, an den Bundespolitikern. Er bezeichnete sie als „Steuererhöhungspirate“. „Sitze da teils ohne Schulabschluss rum. Oft ohne Schulabschluss und Studium. Und ohne jemals was geschafft zu ham, mime se de starke Mann.“ Ullrich weiter: „Überhaupt haben wir in den Bundestags-Anzugshosen eine organisierte Versammlung von Ahnungslosen.“ Der Applaus war dem Protokoller sicher.

Ebenso reichlich Beifall und Lachsalven gab es beim Zwiegespräch „Hermann & Gerda im Bett“ (Tanja Ullrich und Mario Kühnhold). Sie warfen sich viele lustige Gemeinheiten an den Kopf. Ihr Problem: Sie konnte nicht schlafen, weil er schnarchte. Sein Problem: Er wurde von ihr ständig gestört. Viele Missverständnisse gab es auch im Vortrag „Blind Date“ von Werner und Denise Alt. Sie hatten sich nach einer Zeitungsannonce auf einer Parkbank getroffen und redeten viel aneinander vorbei. Als „Lady in Red“ stellte sich Britta Heim vor. Zum Vergnügen des Publikums erzählte sie übers Abnehmen und über Fitnesstraining.

Als „Mädels vom Bau“ eroberte die Nachwuchs-Tanzgruppe „Crazy Steps“ die Bühne. Passend gekleidet in bunten Latzhosen samt Helme präsentierten die jungen Damen einen Showtanz. Eine Reaktivierung von ehemaligen Tanzgruppen gab es jetzt zum Jubiläumsjahr der Wellblooe. Aktive der ehemaligen Gruppen Red Devils, die schon im Gründungsjahr des Carneval-Clubs auf der Bühne standen, sowie der Gruppe Dance Line hatten sich jetzt zu den „Dance Devils“ formiert und gefielen mit einer tänzerischen „Asienreise“.

Ebenfalls reaktiviert war die ehemalige Showtanzgruppe mit gestandenen Tänzerinnen und Tänzer und dem Thema „Rocky Horror Picture Show“. Zackige Gardetänze absolvierten die Funkel-Garde und die Elferrats-Garde, ebenso die Präsidenten-Garde.

Tradition hat bei den Faschingssitzungen des Wallrother Carneval-Clubs der Auftritt der „Tratschweiber“ Birgit Uffelmann und Erika Creß. Ihr Lieblingsthema ist die Männerwelt. Am liebsten ziehen sie über ihre eigenen Männer her. So war es auch diesmal, womit sie erneut die Lachmuskeln des Publikums strapazierten. Alle Akteure erhielten vom Elferrat die Orden der Jubiläums-Kampagne 2020, welche als Motiv den Schlachtruf „Well – blooe“ und Tanzmädels tragen sowie mit 22 Sternen umrandet sind.

„Der Pfarrer“ hieß die Büttenrede von Heiko Stoll. Er erschien in schwarzem Gewand und erzählte zum Vergnügen des Publikums über Gottes Schaffenskraft. Unterhaltung am Rande einer Beerdigung gaben Jörn Hagemann und Karl-Heinz Druschel in ihrem Zwiegespräch mit dem Titel „Die Prinzen“ zum Besten. Mit einem stimmungsvollen Gesangsbeitrag überzeugten „Die Chor-dulas“: Mitglieder des Wallrother Chores mit Unterstützung. Große Lacherfolgte erntete der „Vorstandssketch“, wo es um eine integrative Schulstunde ging.

Der Auftritt des Männerballetts „Schnoat-Schnucke“ gehört alljährlich zu den Höhepunkten bei den Wallrother Faschingssitzungen. Auch diesmal überzeugten die Männer mit einem stimmungsvollen Showtanz, wofür es donnernden Applaus gab. Ohne Zugabe durften die Männer nicht von der Bühne.

Die erste Faschingssitzung war ein gelungener Auftakt. Am kommenden Samstag findet eine weitere Sitzung statt, die allerdings schon ausverkauft ist. Am Sonntag, 26. Januar, präsentieren sich ab 14.01 Uhr im Saal Druschel zahlreiche Nachwuchstanzgruppen der Region beim Kinderfasching. Mit etwas Besonderem wartet der Wallrother Verein noch anlässlich seines Jubiläums auf: mit einem Sommer-Fasching in der Zeit vom 26. bis 28. Juni.