Jauchzen und Frohlocken mit Pauken und Trompeten

Text_2

Die Weihnachtsgeschichte, mit Pauken und Trompeten erzählt: Am Sonntag, 22. Dezember, um 17 Uhr erklingen die Teile 1 bis 3 von Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ in der Erlöserkirche in Bad Soden – höchstfestlich präsentiert von Heidrun Göttsche und ihrer Gesangsklasse, begleitet von einem Orchester. Für viele Menschen wird es erst Weihnachten, wenn die wunderbare Musik Bachs ertönt: wenn die Pauken majestätisch erklingen, die Trompeten glanzvoll einsetzen und der vielstimmige Chor aufs Prächtigste jauchzt und frohlockt. Auch für die diplomierte Gesangspädagogin Heidrun Göttsche aus Sannerz. Bereits im vergangenen Jahr hatte siemit zahlreichen ihrer Schüler Arien aus dem „Weihnachtsoratorium“ erarbeitet, eines der berühmtesten und populärsten Vokalwerke des Barockkomponisten. Daraus entstand die Idee, das Opus komplett aufzuführen, mit allen Instrumenten. Ein Kraftakt – aber es hat geklappt. „Wir freuen uns riesig auf die Aufführungen“, erzählt Heidrun Göttsche. Ursprünglich lautete der Arbeitstitel „Das mobile Weihnachtsoratorium“, denn angedacht war, dass interessierte Kirchengemeinden, die schon immer einmal gerne ein „Weihnachtsoratorium“ gehabt hätten, die Sänger und Musiker engagieren können. Bachs vollständige, sechsteilige Vertonung der Weihnachtsgeschichte wird nun in zwei Konzertenzum Besten gegeben: Die Teile 1 bis 3 sind am vierten Adventssonntag in Bad Soden zu hören, die Teile 4 bis 6 am Sonntag, 19. Januar, in der evangelischen Kirche in Sterbfritz. Darüber hinaus finden zwei weitere Aufführungen in der Christuskirche in Fulda statt.Die 15 mitwirkenden Sängerinnen und Sänger im Alter zwischen 18 und 74 Jahren sind allesamt in der Gesangsklasse von Heidrun Göttsche und kommen aus verschiedensten Städten, von Mainz bis Berlin, aber auch aus Schlüchtern und Fulda. Besonders stolz ist sie darauf, dass ihre Schülerinnen und Schüler alle Chorstücke und Soli selbst singen. „Die meisten sind sehr gute Laien, die zum Teil schon lange zum Unterricht zu mir kommen oder die Kurse bei mir besuchen, aber auch Kirchenmusiker, die ich gesanglich betreue, sowie Sängerinnen, die unter meiner Betreuung Gesang studiert haben oder noch studieren. Der Evangelist ist ein befreundeter Konzertpianist, der sich als unglaublichguter Tenorsänger entpuppt hat“, berichtet sie. Da es nur wenige gemeinsame Probentagezur Vorbereitung gab, musste vieles in Eigenleistung eingeübt werden. Das Orchester ist komplett besetzt mit Pauken, Trompeten, Holzbläsern, Streichern und Orgel. Die Streicher sind Verwandte und Freunde von Heidrun Göttsche und ihrem Ehemann, dem Kirchenmusiker und Komponisten Gunther Martin Göttsche. Die Trompeterstudieren am Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt und hatten bislang keine Erfahrungen mit dem „Weihnachtsoratorium“. „Sie waren schon in den Proben dabei und spielen fantastisch!“, freut sich Heidrun Göttsche. Die Oboistinnen kommen aus Fulda, ebenso der erste Trompeter. Den Orgelpart übernimmt Johanna Tierling-Kinzel.Da Initiatorin Heidrun Göttsche selbst als Sopranistin in Aktion treten wird, wird der Kirchenmusiker Rudolf Haidu aus Würzburg den wie zu Bachs Zeiten relativ klein besetzten Chor und das Orchester dirigieren. Ihn hat das Ehepaar Göttsche während seiner Zeit in Jerusalem kennengelernt. „Das Publikum darf sich auf eine frische, festliche und filigrane Aufführung mit hochmotivierten Musikern freuen, von denen viele zum ersten Mal Bachs berühmtes Oratorium spielen“, kündigt Heidrun Göttsche an und ergänzt begeistert: „Es fühlt sich an wie eine Premiere im Theater mit einer jungen Truppe.“ Die Konzerte in Bad Soden und Sterbfritz kosten keinen Eintritt, Spenden sind jedoch erbeten. „Die Sänger singen alle unentgeltlich, viele der Musiker spielen ebenfalls ohne Gage“, berichtet Heidrun Göttsche. „Ich hoffe, ihnen wenigstens die Fahrtkosten auszahlen zu können.“TERMINEJ.S. Bach „Weihnachtsoratorium“ Teil 1-3:Sonntag, 22. Dezember, um 17 Uhr in der Erlöserkirche in Bad Soden, Weilersweg 10.J.S. Bach „Weihnachtsoratorium“ Teil 4-6:Sonntag, 19. Januar, um 17 Uhr in der evangelischen Kirche in Sterbfritz, Kirchstraße.Weitere Informationen zu Heidrun Göttsche und ihrem Unterrichtsangebot gibt es online:www.heidrun-goettsche.dewww.voce-libera.deBU: Die Gesangspädagogin Heidrun Göttsche aus Sannerz führt mit ihren Schülerinnen und Schülern und begleitet von einem Orchester Bachs „Weihnachtsoratorium“ auf. Foto: Privat