„Mensch Michel, du bist in 69 geboren und wärst der 69. Präsident.“ Mit diesen Worten hatte SCC-Vorsitzender Armin Mäder seinen Stellvertreter Michael Resch ermuntert, sich für das Amt des Kalte-Markt-Präsidenten zu bewerben. Und der Michel nahm ihn beim Wort.
Die Unterstützung seiner Gattin Stephanie und seiner Tochter Ann-Sophie hat er und im Präsidentenclub sind ja schon einige aus seinem Bekanntenkreis dabei. „Ich bin ein geselliger Mensch, sitze gerne mit Freunden zusammen, um einen Schoppen zu trinken“, berichtete der „Äpplerbäbbler“ vom neuen Hausmamm-Stimmtisch.
Es hat sofort gefunkt
Wie kommt ein Alsberger nach Schlüchtern? Natürlich der Liebe wegen. Seine Frau hat er auf der Aufenauer Kirmes kennengelernt. Stephanie Resch erinnert sich gern zurück: „Meine Freundin Tanja hatte sich in den Stefan verguckt und wollte ihn auf der Kirmes treffen. Sie bat mich mitzukommen. Dort war dann auch der Michel, Stefans Freund. Es hat sofort gefunkt und ein Jahr später haben wir geheiratet.“ Auch Stefan und seine Tanja seien seit 26 Jahren ein Paar.
Vereine sind sein Hobby
Michael Resch wuchs zusammen mit sechs Geschwistern in Alsberg auf. Sein Vater war Forstwirt und Nebenerwerbslandwirt. „Wir mussten von klein auf anpacken. Ich habe es immer gerne gemacht. Wir hatten Kühe, Hühner und Gänse“, erzählte er. Nach der Kfz-Mechaniker-Lehre ließ er sich zum Agrarwirt ausbilden und arbeitete anschließend 27 Jahre in leitender Funktion beim Golfclub Spessart. Danach war er im Vertrieb des Wittgenborner Unternehmens Eckert Motorgeräte. Den Betrieb hat Michael Resch vor wenigen Monaten übernommen.
„Die Vereine sind mein Hobby“, betonte der 50-Jährige. An vorderster Stelle steht dabei der Schlüchterner Carneval-Club die Spätzünder. Seit 1997 sitzt er im Elferrat. Seit 15 Jahren ist er stellvertretender Vorsitzender. „Der Vorstand arbeitet harmonisch zusammen. Jeder hat seine Aufgaben und arbeitet seine To-Do-Liste zielstrebig ab“, berichtete er. Dass die Zuschauerzahlen bei den beiden Fremdensitzungen wieder steigen, freut ihn besonders. „Wir haben das Programm etwas gestrafft. Über vier Stunden waren einfach zu viel. Was uns fehlt, sind Nachwuchsbüttenredner.“ Michael Resch ist Träger des Lachenden Löwen von Hessen, der höchsten karnevalistischen Auszeichnung im Bundesland.
Er fährt gern Ski und schauspielert bei der Theatergruppe „Sluohderin“. „Als eine Männerrolle vakant war, habe ich einmal ausgeholfen. Aber einmal dabei, ist immer dabei.“
Eigene Ideen zum Markt
Den Text lerne er beim Spielen. Nach zehn Proben passe es meist. Und Tochter Ann-Sophie, die in die zehnte Klasse des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums geht, höre ihn öfters mal ab und gebe ihm die Stichworte.
Michael Resch hat seine eigenen Ideen, was den Kalten Markt noch attraktiver machen kann. „Ich finde es nicht gut, dass das Zelt am Stadtplatz sonntags leer steht. Man muss die Leute an den Ausgängen binden. Vielleicht könnte ja die Kleinmarkthalle das Zelt an diesem Tag beleben. Das habe ich auch dem Bürgermeister vorgeschlagen.“
Dass der Rathauschef ein rasantes Tempo vorlegt bei den Projekten, die die Stadt voran bringen sollten, sieht er bisweilen skeptisch. „Wir Planemächer und Spätzünder sind es nicht gewohnt, so schnell zu denken wie der Bürgermeister. Ich finde, ein Vorhaben nach dem anderen erfolgreich ins Ziel zu bringen, ist meist der bessere Weg, zumal bei schwächelnder Konjunktur Steuereinbrüche bei der Kommune zu befürchten sind.“