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Der MSC Schlüchtern hat 50 Jahre Autocross gefeiert. Und die heimischen Piloten hatten sich für das Jubiläumsrennen um die Deutsche Meisterschaft einiges vorgenommen. Allen voran der amtierende Deutsche Autocross-Champion Christian Tauber.
Souverän gewann der Salmünsterer den ersten Qualifikationslauf der Spezialtourenwagen, 4-Rad-Antrieb, mit vier Sekunden Vorsprung und knüpfte dabei an die Spitzenvorstellung auf dem Gründautalring an Pfingsten an. Doch dann war für Tauber die Saison gelaufen. Bei der zweiten Quali erwischte sein Subaru Impreza nach der ersten Kurve vermutlich eine Ölspur, überschlug sich und rutsche auf dem Dach liegend in die Leitplanke. „So ist halt Motorsport. Eine Ölflagge habe ich allerdings nicht gesehen“, so Tauber. „Ich wollte beim Heimrennen noch einmal alles geben. Jetzt haben wir mehr Zeit, das neue Auto meines Bruders Sebastian aufzubauen.“ Während Christian Tauber die kommende Runde pausieren wird, geht Bruder Sebastian im Rallyecross auf Punktejagd.
Auch der Merneser Marco Paulowitsch erlebte auf seinem Ford Fiesta einen „gebrauchten Tag“. Der PKS-Pilot kämpfte fünf Runden lang mit dem Luxemburger Steve Haentges um den Sieg bei den Spezialtourenwagen mit Zweiradantrieb. „Kurz vor der Schlussattacke rutschte die Antriebswelle raus. Jetzt falle ich bei der Deutschen Meisterschaft wieder Plätze zurück“, war der Merneser untröstlich. Über seinen Sieg beim Heim-Grandprix freute sich Steve Haentges riesig. „Der Ewald-Pauli-Ring ist für mich eine zweite Heimat. Die Strecke ist gigantisch“, jubelte das Mitglied des MSC Schlüchtern, das kein Rennen auslässt und die 378 Kilometer Anreise gerne in Kauf nimmt. „Schade, dass Marco ausgefallen ist. Ich hätte gern mit ihm ein Gläschen Sekt bei der Siegerehrung getrunken.“ Knapp verpassten der Schlüchterner Tobias Röth und der Sinntaler Janos Grau das Podium.
Nicht viel besser erging es Wolfgang König in der Klasse der 2b Tourenwagen. Er lieferte sich mit Vereinskollegen Sebastian Dangel einen Infight um Rang drei. „Ich war außen vorbei. Da hat er mich hinten erwischt und ich habe mich gedreht. Sebastian Dangel hätte zurückziehen müssen. Das war ein vermeidbarer Rennunfall“, meinte Wolfgang König.
Und das Pech-, Pleiten- und Pannen-Wochenende ging weiter. Als nächstes erwischte es die Wittgenborner Amazone Vanessa Mandel in ihrem Cross-Buggy. „Wir fuhren im Pulk. Ich war Vierte. Da schoss einer aus der Leitplanke zurück auf die Rennstrecke. Ich hörte nur einen Knall und dann hob ich ab“, wusste die Amazone nicht so recht, wie es zu einem Rennunfall gekommen ist, an dem sie zunächst überhaupt nicht beteiligt war.
Bei den Seniorentourenwagen Junioren war der 16-jährige Wächtersbacher Sebastian Detzer ebenso auf Podiumskurs. In seinem dritten Rennen unterlief ihm zunächst ein kleiner Fahrfehler und nach dem Ausfall der Bordelektronik musste er seinen Suzuki Swift abstellen.
Die 500 Zuschauer sahen großen Sport. Dafür sorgten vor allem die Spezial-Buggys der Klassen 5a und 5b. Bei den Spezialcross-Buggys über 1600 ccm stellte der achtfache Europameister Bernd Stubbe seine ganze Klasse unter Beweis. „Ich bin der Einladung des MSC Schlüchtern gerne gefolgt“, sagte er im Interview. Einen Sahnetag erwischte der Kesseltaler Martin Fürst und unterbot in der Klasse 5a die Bestmarke von Stubbe um satte zwei Sekunden.
„Wir haben ein fantastisches Rennwochenende mit packenden Läufen erlebt. Dass Rennsportlegende Willi Rösel uns die Ehre gab und unter den Zuschauern war, macht uns stolz“, betonte MSC-Vorsitzender Harald Köpf. Alle Ergebnisse unter http://www.autocross-deutschland.de .