„Man, that guy is the Top“: Selbst Sammy Davis Jr. kam bei den Arrangements von Peter Herbolzheimer ins Schwärmen.
„Fat Man“, wie sich der kugelrunde Bandleader gerne selbst nannte, hat mit seiner Rhythm Combination-Formation den Big Band Sound mit Soul, Jazzrock und Fusion und ungewöhnlichen musikalischen Besetzungen revolutioniert. Dem einzigartigen Posaunisten, Komponisten und Arrangeur widmete die Caravan Big Band am Samstagabend im Bad Sodener Spessart-Forum ihr Jahreskonzert.
Dass dessen Arrangements schon immer zu den Lieblingsstücken von Bandleader Franz-Josef Schwade gehören, ist kein Geheimnis. Das rockige „Heartland“ und die Rockballade „Plum Island“ sind immer wieder Glanzlichter im Repertoire des Klangkörpers. Für „Tribut to Peter Herbolzheimer“ waren die Musiker eigens in Klausur gegangen und hatten mit Erik van Lier, Posaunist in der Peter Herbolzheimer Rhythm & Brass Combo, ein vielfältiges Programm erarbeitet.
Die hohen Erwartungen der rund 250 Zuhörer erfüllten die Sänger, Solisten und Musiker mit Bravour und versprühten greifbare Spielfreude. Den weichen, klaren Ton seines goldenen Flügelhorns traf Trompeter Tobias Engel bei den Latin-Stück „Zazueira“ vorzüglich. Chick Coreas rythmisches „La Fiesta“ war bei Anna-Lena Schwade (Piano), Mathias Kühnel (Querflöte) und Jan Fuhrmann (Gitarre) in besten Händen. Auf hohem Niveau ging es weiter mit dem „Healer“ und den Solisten Maurizio Bueti (Trompete) und Lukas Klöckner (Baritonsaxofon). „Die Welt bedarf Gleichgewicht. Musik fügt zusammen“, hatte Bandleader Franz-Josef Schwade das Stück anmoderiert. Ein musikalischer Hochgenuss waren wieder einmal mehr „Plum Island“ (Altsaxofon Andreas Leibold) und „Heartland“ (Trompete Julius Rüttger, Bass Manuel Schwade).
Weitere Höhepunkte setzten die brillanten Interpreten Theresa Engel bei der Zugabe „I wish you love“ und David Quilitz „Just Friends“. Für viele Zuhörer war die Ballade „Comes Love“ ein besonderes Highlight, die Sängerin Louisa Hildebrand in ungewöhnlich schöner Harmonieführung interpretierte und Mathias Kühnel auf dem Tenorsaxofon anheimelnd begleitete. Moderator John Rogers gab Einblicke in Leben und Arbeit von Peter Herbolzheimer, der wie nur wenige musikalische Effekte gestalten könne.