Tag für Tag ein Türchen öffnen: der vorweihnachtliche Adventskalender gehört hierzulande für viele Menschen traditionell zum Weihnachtsfest.
Während sich hinter den meisten Türchen Dinge wie Schokolade oder Spielzeug finden, kann man einen Adventskalender aber auch auf ganz besondere Art und Weise füllen. So wie es die Menschen im Sinntaler Ortsteil Schwarzenfels machen. Bereits zum dritten Mal haben die Bürgerinnen und Bürger im vergangenen Dezember hier einen lebendigen Adventskalender veranstaltet. Den Erlös von 2300 Euro haben die Organisatorinnen nun an die Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst überreicht.
Der lebendige Adventskalender ist ein großes Gemeinschaftsprojekt in Schwarzenfels. Besonders wichtig ist den beiden Organisatorinnen Katrin Kinkal und Melanie Richter dabei das Zusammenkommen der Bürger. Fast allabendlich wird bei Privatpersonen, verschiedenen Vereinen, den beiden Gaststätten sowie dem Kindergarten ein „Türchen“ geöffnet. Das Motto des Türchens überlegt und gestaltet jeder Veranstalter selbst. Die Koordination der Türchen, die Abstimmung der Termine und das Aufstellen des Programmhefts übernehmen die beiden Damen. Mit viel Herzblut und Begeisterung sorgen alle Beteiligten dabei für ein Weihnachtserlebnis der besonderen Art. Dass hierbei auch noch ein solch großer Geldbetrag für den guten Zweck zusammen kommt, ist natürlich besonders schön. So freuten sich Kinkal und Richter sehr, die stattliche Summe kürzlich an Christa Schreiber, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst in Trägerschaft des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis, überreichen zu können.
Schreiber, die selbst als Hospizbegleiterin in der Regionalgruppe Bad Soden-Salmünster aktiv ist, bedankte sich herzlich für diese Unterstützung und die damit verbundene Wertschätzung für die Arbeit des ambulanten Hospizdienstes: „Das ist für uns eine außergewöhnliche Spende, die wir für unsere vielseitige Arbeit sehr gut gebrauchen können“, stellt sie fest. Das große Engagement der Schwarzenfelser beeindruckte und berührte sie sehr. Mit Blick auf die Charta zur Betreuung für schwerstkranke und sterbende Menschen, die auch die Gemeinde Sinntal unterschrieben hat, freut Schreiber sich besonders darüber, dass nach jahrelangem Ringen auch die Versorgungskette im östlichen Main-Kinzig-Kreis geschlossen ist. Diese reicht von Ärzten, Pflegediensten und Voraushelfern über die lokalen Rettungsdienste, die Notfallseelsorge und das SAPV-Team, das von Bad Soden-Salmünster aus operiert bis zu den ambulanten Hospizdiensten, den Pflegeheimen den Main-Kinzig-Kliniken einschließlich der Psychiatrie, der Palliativstation in Schlüchtern sowie dem stationären Hospiz St. Elisabeth in Gelnhausen und dem Pflegestützpunkt.
Besonders im ländlichen Raum ist das Engagement Ehrenamtlicher dabei ein wichtiger Bestandteil wenn es um die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen geht. Grade für Menschen auf dem letzten Stück ihres Lebensweges und deren Familienangehörige sei es ein wertvolles Geschenk, wenn Menschen etwas von ihrer Zeit schenken, um diese auf ihrem Weg zu begleiten. Das Gefühl, in ihrer Lebenssituation nicht alleine zu sein, empfinden sie oft als sehr beruhigend. Christa Schreiber nutzt deshalb die Gelegenheit, noch einmal vehement für dieses Engagement zu werben: „Ich ermutige jeden Mitmenschen zu überlegen ob er mitarbeiten möchte, damit jeder versorgt werden kann, wenn er Hilfe benötigt.“