Eine gute Nachricht für Schlüchterns neue Mitte: Die Bauunternehmer Peter und Stefan Jökel investieren 16 Millionen Euro in Erwerb, Abriss und Neubau der Kreissparkasse.
Unter dem Motto „Leben-Wohnen-Arbeiten“ plant die Firma Jökel auf dem Areal den Bau von zwei Gebäuden, die mit einer gemeinsamen Tiefgarage mit rund 50 Stellplätzen verbunden sind. Das Gebäude an der Obertorstraße, in dem die Sparkasse und vier bis sechs Wohneinheiten angesiedelt werden, sei mit einem Kopf- und Längsgebäude architektonisch Bestandteil einer typischen europäischen Stadt, berichtete Stadtplaner Olaf Bäumer. In einem zweiten Gebäude auf dem hinteren Teil des Grundstücks entstünden weitere Wohnungen und Büroräume, Praxen und Räumlichkeiten für kleinteiligen Einzelhandel.
Die Sparkasse mietet das Gebäude an der Obertorstraße für 25 Jahre ohne Ausstiegsoption an. „Wir haben uns klar positioniert, dass wir keine Immobilienverwaltung aufbauen. Wir sind Bankkaufleute, keine Immobilienmakler“, betonte Sparkassendirektor Thomas Maus. In Gesprächen mit der Firma Jökel sei auch die Möglichkeit diskutiert worden, mit einer verdichteten Bebauung, die die städtischen Ziele auch im Hinblick auf die Gestaltung des Langer-Areals verwirkliche, die Hauptstelle zu veräußern und in einem Neubau als Ankermieter zu agieren.
Winfried Ottmann, Kreisbeigeordneter und Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse, sprach von einem einstimmigen Votum des Verwaltungsrates für den Verkauf. Diese Entscheidung sei als klares Bekenntnis der Kreissparkasse Schlüchtern zur Selbständigkeit und zum Standort zu verstehen. Die Unternehmer Peter und Stefan Jökel seien verantwortungsbewusste Schlüchterner Bürger und die bestmöglichen Partner für das Projekt.
Bei dem Pressegespräch in der Kundenhalle hatte der Vorstandsvorsitzender Thomas Maus einleitend betont: „Die Sanierung von 7 500 Quadratmetern Bestandsfläche wäre teurer und mit größeren Kompromissen verbunden gewesen als der Neubau der benötigten Fläche von 3 000 Quadratmetern.“ Das alte Sparkassengebäude entspreche im Hinblick auf Funktionalität, Technik und Gebäudestruktur in keinster Weise mehr den aktuellen und künftigen Erfordernissen.
Axel Ruppert vom Verein für Wirtschaft und Tourismus meinte: „Etwas Besseres kann der Innenstadt nicht passieren.“ Das Kopfgebäude, das mit dem Pendant auf der gegenüberliegenden Straßenseite architektonisch das Obertor nachbilde, sei optisch gelungen.