Sanierung des Huttenschlosses soll beginnen

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Neuwahlen und Vorstandsberichte standen auf der Agenda der Jahreshauptversammlung des „Vereins zur Förderung und Unterstützung des Kulturdenkmals Huttenschloss“ im Besprechungszimmer der Spessart Therme.
Bei den Neuwahlen waren sich die Versammelten rasch einig. Bürgermeister Dominik Brasch löst den ehemaligen Bürgermeister Lothar Büttner als ersten Vorsitzenden ab. Sein Stellvertreter ist Wolfgang Nill, Schriftführer Matthias Engelkamp, Kassierer bleibt Godehard Goralewski, und als Beisitzer fungieren Marianne Sperzel, Werner Wolf, Hartwin Noll und Michael Lehrbacher.
Derzeit gehören 27 Mitglieder zum Verein. Spenden seien aktuell nicht zu verbuchen, sagte Kassierer Godehard Goralewski.
Interessiert verfolgten die Vereinsmitglieder die Ausführungen von Matthias Engelkamp zur bevorstehenden Sanierung des Huttenschlosses. Die umfangreichen Planungen seien mit dem Architektenbüros Reith Wehner Storch aus Fulda, dem Denkmalschutz und den „Schlossgeistern“ erarbeitet worden, erläuterte Matthias Engelkamp vom städtischen Bauamt. Jahrelang hatte eine Gruppe fachkundiger Männer, liebevoll „Schlossgeister“ genannt, etliche Bauteile des Schlosses instand gesetzt.
Bei der Sanierung bleibe das Huttenschloss von außen unberührt. Der Außen-Aufzug vom Keller zur Terrasse, der den von den „Schlossgeistern“ hergerichteten Nebenraum tangiert, werde „zurückhaltend gestaltet und mit Naturstein verkleidet“. Ein barrierefreier Zugang zu den öffentlich nutzbaren Räumen im Erdgeschoss werde von hier aus ebenso möglich, wie von der Seite der Pacificusstaße. Während Keller und Erdgeschoss der öffentlichen Nutzung vorbehalten bleiben, sollen im ersten und zweiten Obergeschoss jeweils zwei Wohnungen zwischen 61 und 115 Quadratmeter entstehen, die, nach derzeitiger Planung, ausschließlich über die vorhandene Wendeltreppe erreichbar sind.
Kleiner Park entsteht
Im Dachgeschoss werde die Technik untergebracht, führte Matthias Engelkamp aus. Auch ein kleiner Schlosspark, eventuell mit Freilichtbühne, werde angelegt. Derzeit liefen die Ausschreibungen, noch 2018 solle mit den Arbeiten begonnen werden. Zur Höhe der Fördergelder wurde auf der Versammlung nichts gesagt.
Eine heftige Diskussion entfachte der Antrag des Heimat- und Geschichtsvereins (HGV), den dessen Vorsitzende Marianne Sperzel einbrachte. Leider sei der HGV „weder als Mitglied des Fördervereins noch als Mitglied des Vorstandes“ in die Planungen einbezogen worden. Die Bedenken des HGV richten sich auf den Bau des Aufzugs an der „östlichen Trauf- und beachtenswerten Schauseite des Schlosses“, der die „unwiederbringliche Zerstörung der Ansicht und der Bausubstanz des Kulturdenkmals“ zur Folge hätte. Der HGV beantragte daher die „Wiederaufnahme der Gespräche bezüglich des Standortes für den geplanten Aufzug und das vorgesehene Nutzungskonzept“. Die Versammelten votierten allerdings mehrheitlich gegen die Annahme des Antrags, da die Planungen bereits weit fortgeschritten seien.
Wolfgang Nill gab zu bedenken, dass die Wendeltreppe allein als Zugang aller Wohnungen ein Hindernis hinsichtlich der Vermietung darstellen könnte.
„Es ist ein tolles Projekt, das das Stadtbild aufwertet“, resümierte Bürgermeister Dominik Brasch, während er die vorgetragenen Anmerkungen durchaus aufmerksam zur Kenntnis nahm.