Kulturelle und wirtschaftliche Vielfalt war am Sonntag im Königreich Flieden angesagt. Beim Tag der Regionen herrschte buntes Markttreiben. Rund 80 Vereine, Verbände, regionale Betriebe und Dienstleister präsentierten auf der Festmeile ihre heimischen Produkte und informierten die Besucher ausführlich.
Das prägnante Motto „Weil Heimat lebendig ist“ hatte zum Ziel, für das Thema Regionalität zu sensibilisieren und die Lebensqualität an der Fliede herauszustellen. Denn: Regionen müssen als Stabilitätsfaktoren in einer globalisierten Welt aufgewertet werden, wie Bürgermeister Christian Henkel bei der Eröffnung betonte. Dazu brauche es Vermarktungsstrukturen in der regionalen Wirtschaft und gut informierte Verbraucher, denen die Vorteile regionaler Produkte für die Region, die Umwelt und die eigene Lebensqualität bewusst seien.
„Heimat verstehen wir nicht als Bollwerke mit hohen Mauern und starren Grenzen, die Andere ausschließen, sondern als einen Ort, wo Menschen zusammenkommen, die sich zu Hause fühlen. Während zunehmend nationalistische Kräfte den Begriff Heimat instrumentalisieren, um rückwärtsgewandt Ausgrenzung zu propagieren, wollen wir nach vorne schauen. Denn globales Denken und regionales Handeln gehören zusammen“, betonte der Bürgermeister. Regionales Wirtschaften und Handeln biete mannigfaltige Vorteile. Regionaler Handel zeichne sich durch Transparenz und kurze Wege aus und punkte mit Vertrauen. „Ein regionaler Markt fördert die Wirtschaftskraft der eigenen Heimat und tut etwas für den Klimaschutz.“
Landrat Bernd Woide hob in seinem Grußwort hervor, dass Heimat und ländlicher Raum wieder positiv besetzt seien, weil Heimat lebendig sei. „Heimat grenzt nicht aus. Wir nehmen gerne heimatlose Menschen auf, die unsere Werte akzeptieren.“ Heimat sei das Gefühl, Wurzeln zu haben. Die Eröffnung des 20. Tages der Regionen umrahmten Vielharmonie & Männersache musikalisch.
Natürlich brachten sich die Fliedener Vereine wie die Landfrauen, die Imker, die Freien Christen, der Nabu, der Skiclub, der Tierschutzverein, der Fliedener Tisch, das DRK, der Musikverein Döngesmühle, der Reitverein, der Turnverein, die Kirmestanzgruppe oder der Kunstverein „Palette 77“ mit Aktionen und Infoständen ein.
Für die Kinder gab es Bewegungsparcours, einen Luftballonwettbewerb, das „Schäfchen-Rennen“, einen Formel-Eins-Simulator und Spieleparks. An der evangelischen Kirche war Straßenmusik angesagt. Bei einer Live-Schaltung nach Amerika informierte der Künstler Barney Zeitz über die von ihm gestalteten neuen Kirchenfenster.