Stadtkapelle bot musikalische Zeitreise

Text_2

Eine musikalische klangvolle Zeitreise bot die Stadtkapelle Schlüchtern beim Themenkonzert „Berlin – Musikalische Geschichte einer Stadt“. Das Konzert war nicht nur von bester Unterhaltung gekennzeichnet, sondern auch von Abschiedsstimmung.
Fünf Jahre hat Dirigent Michael Meininger dem Blasorchester der Stadtkapelle vorgestanden. „Es war eine erfolgreiche Zeit mit zahlreichen Highlights“, betonte Vorsitzender Lukas Bachmann. Auf eigenen Wunsch hat Meininger jetzt bei der Stadtkapelle aufgehört. Er wurde während des Konzertes gebührend verabschiedet. Bachmann dankte für die gute Zeit.
Bevor es jedoch soweit war, zogen die rund 40 Musiker des Blasorchesters unter Meiningers Leitung noch einmal alle Register ihres Könnens und zelebrierten ein homogenes Zusammenspiel aller Instrumentensätze. Ein erstes Ausrufezeichen, wofür es viel Applaus gab, setzten die Aktiven mit der Intonierung der Deutschen Nationalhymne. Die musikalische Zeitreise begann in der Kaiserzeit und endete zur Zeit der Wiedervereinigung.
Vorsitzender Bachmann gab Erläuterungen zu den einzelnen Musikstücken und stellte insbesondere den Bezug zum Thema Berlin her. So etwa beim Stück „Die Goldenen Zwanziger Jahre“, die insbesondere für Berlin eine besondere Bedeutung hatten. Dabei überzeugte Musiker Ewald Föller auch als Sänger. Richtig schwungvoll zum Mitwippen wurde vom Blasorchester „Erinnerungen an Zirkus Renz“ zelebriert. Xylophon-Solist Lennard Leva zeigte besondere Fingerfertigkeit.
Noch weiter zurück drehte das Orchester die Zeituhr, nämlich in das Jahr 1888, mit der „Peer Gynt Suite No.1“. Das Musikstück „Charleston-Selection“ thematisiert das Jahr 1925. Dazu passte der Tanzauftritt der Dance-Company des Turnvereins Schlüchtern unter Leitung von Petra Adametz mit einem Charleston-Tanzmedley. Spätestens zu diesem Zeitpunkt herrschte in der Stadthalle bombastische Stimmung.
In die Zeit um 1945, als Berlin zum Ende des Krieges in Trümmern lag, passte die Komposition „ Peace Please“ – Frieden bitte. Einen Zeitsprung machte das Blasorchester in die zu Ende gehenden 80er Jahre und die Zeit des Mauerfalls. Als diesbezüglicher musikalischer Botschafter gilt Udo Lindenberg. Aus seinem Repertoire hatte das Orchester einige Stücke eingeübt, ebenso den bekannten Marsch „Berliner Luft“.
Das Konzert war auch ein Zeugnis der guten Jugendarbeit der Stadtkapelle. So oblag es den Jugendlichen unter Leitung von Lukas Bachmann für eine gelungene Einstimmung zu sorgen, unter anderem mit dem zackigen „Radetzky-Marsch“. Wie Bachmann erläutere, stünden einige Jugendlichen zum ersten Mal auf der Konzertbühne. Und sie machten das richtig gut. So etwa mit dem Stück „To a new beginning“ – Ein neuer Anfang. Bei diesem Stück, welches für die Zeit nach der Wiedervereinigung 1989 steht, zeigte das Bühnenbild das nächtliche Brandenburger Tor mit leuchtendem Feuerwerk.