Spielfieber mit Degen und Laserschwert

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Ein Spiel im Spiel war die jüngste Inszenierung der Theater-AG des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums „Kaufmann von London“. Bei zwei gut besetzten Aufführungen in der Klosteraula nahmen die jungen Schauspieler die Welt des englischen Theaters als Bühne und verwandelten das Kaufmannsmilieu in eine Star-Wars-Parodie.
Steven Donald, Inhaber einer Firma für Science Fiction-Requisiten, hatte seine Mitarbeiter anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Stellar Industries ins Theater eingeladen. „Blicken wir ausnahmsweise nicht in die Zukunft, sondern in die Vergangenheit“, kündigte der Manager (Tim Fecht) an.
Doch die Aufführung war wenig nach dem Geschmack des Geschäftsmanns, seiner Gattin Ivana (Carolin Kiwitz) und seiner Tochter Paris (Tamara Buß). Also griffen die Drei und einige Angestellte selbst in das Spielgeschehen ein. Es entwickelte sich eine skurrile Parallelhandlung mit eingestreuten Slapsticks und Laserschwerter-Rasseln.
Das englische Original von Francis Beaumont, einem Zeitgenossen Shakespeares, war neben einer Parodie auf das englische Bürgertum zugleich eine Rittersatire. Es handelte von einem reichen dessen Lehrling Jasper mit seiner Tochter durchbrennt. Sie weigert sich, den vom Vater ausgewählten, älteren Geschäftsfreund zu ehelichen. Wer eigentlich Shakespeare erwartet hatte, wurde nicht enttäuscht. Denn das ein oder andere Zitat floss in die Handlung ein.