Männerchor Frohsinn „kann auch Rock”!

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Ein Jahr, nachdem der Männerchor Frohsinn seinen Projektchor ins Leben gerufen hatte, war es soweit: Mit etwa 100 Sängern brachte der Bad Sodener Traditions-Chor das Rock- und Popkonzert „Sound of Men” auf die Bühne der Großsporthalle in Salmünster, denn nur dieser Veranstaltungsort bot Platz für die etwa 800 Besucher.
„Man(n) kann auch Rock“, hatten die Frohsinn-Sänger plakatiert, und nun traten sie mit dem bemerkenswerten Konzert den Beweis an, verstärkt durch Solisten und den Gast-Chor aus Neuses „Voices of Neuses“, der, wie der Männerchor Frohsinn, unter Leitung von Musikdirektor Gerd Zellmann steht.
Die dunklen Anzüge und Fliege hatten die Akteure mit farbigen Hemden getauscht, die Songs begleiteten sie mit rhythmischen Bewegungen, Klatschen und Schnipsen, verzichteten überwiegend auf die Notenmappen und waren insgesamt locker unterwegs.
Prominenter Moderator
„Wir sind mutig neue Wege gegangen, ob sich diese Wege gelohnt haben, beurteilen Sie heute Abend“, wandte sich Frohsinn-Vorsitzender Stefan Zengerle an die Besucher. Durch den Konzertabend führte der prominente Moderator des Hessischen Rundfunks Werner Reinke. Er feiere sein 50-jähriges Radiojubiläum, sagte Reinke. So versorgte er das Publikum mit „Insiderwissen“ über die Komponisten und deren Songs, gespickt mit Anekdoten und lieferte zudem manche Übersetzung englischer Texte.
Schlagkräftig begleitet von einer vierköpfigen Profi-Musiker-Band, zogen die Sänger zu „Let me entertain you“ auf die Bühne. Mit Musik von der Münchner Freiheit, dem Ermutigungs-Song „You raise me up“ von Josh Groban (Solist: Thomas Weber) und Jürgen Markus‘ Ohrwurm „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“, zeigten die Frohsinn-Sänger, dass sie sich im Genre der Popmusik souverän bewegten. „Frauen gegenüber bin ich willenlos“, verrieten sie mit Marius Müller-Westernhagen, „Wenn man so will, bist du das Ziel einer langen Reise, die Perfektion der besten Art und Weise“, bekannten sie mit den Sportfreunden Stiller und mit „Ich will zurück nach Westerland“, teilten sie Marius Müller-Westernhagens Sehnsucht.
Felix Groß, Chorsänger und Solist im Frohsinn, interpretierte eindrucksvoll den Song des Liedermachers Hans Hartz „Die weißen Tauben sind müde“.
Nach dem Duett der Solisten Kornelia Zinnel und Dirk Bremer, „Something stupid“, gehörte die Bühne dem Gast-Chor „Voices of Neuses“. Dieser präsentierte mit „Angel“ von Robbie Williams den einzigen a cappella-Beitrag des Abends. Viel Applaus gab es für Chor und Solistin Verena Dietz aus Bad Soden, die das Publikum mit „Mama Loo“ in die Pause schickten.
„Voices of Neuses“ eröffnete den zweiten Konzertteil. Musik von den Eurhytmics, den Beatles und der Klassiker „Proud Mary“ von CCR (Solisten Verena Dietz und Helmut Weber), erinnerten an die Highlights der Popgeschichte.
Mit schöner Stimme lief Verena Dietz durch Memphis („Walking to Memphis“) und erntete viel Applaus, ehe der Männerchor Frohsinn den Konzertabschluss rockte. Hier durfte „Teddybär“ mit Solist Gunther Noll nicht fehlen. Im musikalischen Fokus stand das Udo-Jürgens-Medley, das Chor und Solist Felix Groß als eingespieltes Team mit Überzeugung intonierten. Vom „Ehrenwerten Haus“ und „Bitte mit Sahne“ beteuerten sie glaubhaft, dass „mit 66 Jahren“ das Leben erst anfängt und widerstanden mit „Ich war noch niemals in New York“ der Versuchung zum Ausbruch aus dem Alltagstrott.
Zum finalen Beatles-Song „Hey Jude“ schwangen die Sänger offensichtlich glücklich und bewegt Leuchtstäbe, das Publikum stimmte in den Refrain ein, erhob sich von den Plätzen, um dieser grandiosen Gemeinschaftsleistung seine Bewunderung zu zollen.
Gesangliche Meisterleistung
„Es war nicht einfach, aus der Großsporthalle eine Kinzig-Philharmonie zu machen“, bekannte Stefan Zengerle in seinen Dankesworten. In der Tat hatten die Sänger nicht nur eine gesangliche Meisterleistung geliefert, sondern auch mit der Organisation der Großveranstaltung, und zuletzt mit der Ausstattung der Sporthalle (etwa, Bühnenaufbau, Teppichverlegung und Bestuhlung) enormen Vereinszusammenhalt bewiesen.
Nach dem Konzert waren Akteure und Gäste zur „After-Show-Party“ eingeladen. Die Bewirtung hatte die KjG Bad Soden übernommen.