Viele Glückwünsche sowie ein wahrer Ehrungsmarathon gab es in einer Feierstunde zum 50-jährigen Jubiläum des Sportvereins Niederzell am vergangenen Wochenende.
Im vollbesetzten Sportlerheim mit Zeltanbau begrüßte der Vorsitzendes des SV Niederzell, Wilfried Weber, zahlreiche Besucher und Ehrengäste. Zu Beginn der Feierstunde wurden die „Spieler der ersten Stunde“ vorgestellt: Heinz Birlenbach, Ulrich von Rockenthien, Hans Weber, Hans Sperzel, Helmut Keim, Hans-Wolfgang Kreß, Heinz Drebert, Wilhelm Gärtner und Günther Körner. Bereits verstorben sind: Willi Horchler, Hans Schüßler, Dieter Bernges, Hans Kansy und Ede Röder.
Dem Gründungsmitglied und langjährigen Vereinsfunktionär Hans-Wolfgang Kreß oblag es, einen geschichtlichen Rückblick zu geben. Dem SV Niederzell gehören heute rund 300 Mitglieder an. Der Verein unterhält zwei Fußball-Seniorenmannschaften, mehrere Jugendmannschaften sowie eine Damen-Gymnastikgruppe.
Angefangen hat alles laut Kreß am 22. März 1968. An diesem Tag wurde der SV Niederzell gegründet. Es gab bereits einen Vorgängerverein, der jedoch den Spielbetriebs längst eingestellt hatte. Dem neugegründeten Verein stand Karl-Hellwig Klostermann als erster Vorsitzender vor. Die weiteren Vorstandsmitglieder waren Horst Herbert, Heinrich Lang, Philipp Reeg und Adam Lotz. Da der alte Platz „Am Beeracker“ nicht mehr bespielbar war, musste ein neuer Sportplatz gefunden werden. Nach vielfältigen Bemühungen wurde das heutige Grundstück gefunden.
Wie Kreß ausführte, wurde zu Beginn in der B-Klasse Schlüchtern gespielt. Der Laudator erinnerte an besondere Spiele, beispielsweise bei einem Pokalturnier gegen die höherklassig spielende SG Bad Soden. Erst im Jahr 2008 gelang für den SV Niederzell der Aufstieg in die A-Klasse. Seit dieser Zeit wurde mehrmals wieder ab- und wieder aufgestiegen. Zurzeit wird der dritte Platz in der A-Klasse belegt. Wenn die noch ausstehenden Nachholspiele erfolgreich bestritten werden, besteht berechtigte Hoffnung zum Aufstieg.
Ein besonderes Jahr für den SV Niederzell sei laut Kreß 1997 mit der Einweihung des neuen Sportlerheims gewesen. Dieses Bauwerk hatte sich der damals langjährige Vorsitzende Heinz Knüttel zur Herzensangelegenheit gemacht. Bei einem unermüdlichen Arbeitseinsatz durch die Vereinsmitglieder wurden fast 10 000 Eigenleistungsstunden erbracht. Der Laudator übergab ein vom ehemaligen Obmann Adam Drebert stammendes besonderes Dokument mit Spielberichten.
„Danke für das ehrenamtliche Engagement“, sagte Bürgermeister Matthias Möller in seinem Grußwort zu den Niederzeller Sportlern. Er hob die sportlichen Erfolge hervor und lobte die Jugendarbeit. „Es muss wieder sexy sein, sich in Vereinen und Vorständen zu engagieren“, warb der Bürgermeister um die Vereinsarbeit. Die Stadt leiste dazu ihren Beitrag durch bessere Vereinsförderung.
Dass der Sportverein ein bedeutender Teil der Dorf- und Vereinsgemeinschaft sei, hob Ortsvorsteherin Petra Lotz hervor. Wie sie sagte, könne der Verein anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums Grund zur Freude haben. „Stellen sie sich vor, die Kirchengemeinde hätte so viele Pfarrer wie der HSV Trainer“, scherzte Pfarrer Wilfried Battefeld. Er schilderte 11 Parallelen zwischen Kirche und Fußball. Die Glückwünsche der örtlichen Vereine überbrachten Uwe Rüffer (Feuerwehr) und Birgit Methfessel (Lamm‘scher Chor).
„Zu einer Zeit als der FC Nürnberg deutscher Meister war, wurde der SV Niederzell gegründet“, wusste Kreisfußballwart Dietmar Pfeiffer. Er zollte den damaligen Gründern Anerkennung und lobte das große ehrenamtliche Engagement bei dem Sportverein. Pfeiffer nahm Ehrungen des hessischen Fußballverbandes vor und zeichnete verdienstvolle Funktionäre des SV Niederzell aus. Mit der Großen Verdienstehrennadel wurden Hans-Wolfgang Kreß und Günter Knüttel ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Bronze erhielten Andreas Marnach und Heinz Schmidt. Michael Röder erhielt den Ehrenbrief. Zudem übergab an Vorsitzenden Weber die Plakette des Hessischen Fußballverbandes.
Ursula Steinau, Vorstandsmitglied des Sportkreises Main-Kinzig, sprach sich anerkennend über die erfolgreiche Geschichte des SV Niederzell aus. Sie zeichnete die langjährigen Vorstandsmitglieder Roland Röder und Wilfried Weber mit der Verdienstnadel des Landessportbundes aus. Ehrenamtsurkunden des Deutschen Fußballbundes beziehungsweise des Fußballkreises Schlüchtern übergab Ehrenamtsbeauftragter Alfred Lotz an Michael Röder, Norbert Weidlein und Helmut Keim.
Vorsitzender Weber ehrte eine Vielzahl von Vereinsmitgliedern. Als Gründungsmitglied und für 50-jährige Mitgliedschaft wurden Hans Dorn, Helmut Keim, Hans-Wolfgang Kreß, Wolfgang Lotz, Karl-Heinz Möller, Helmut Reeg, Hans Sperzel und Helmut Waas ausgezeichnet. Eine Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft ging an Artur Alt, Heinz Birlenbach, Reinhold Czieslick, Manfred Drebert, Ernst Horchler, Günther Körner, Rudolf Ley, Horst Lotz, Wilhelm Schauberger, Wilfried Weber und JürgenWilluda.
Seit 40 Jahren Mitglied im SV Niederzell sind Klaus Arnold, Konrad Bartelt, Ingeborg Brockmann, Wolfgang Eckhardt, Dietmar Kunze, Hagen Schäfer, Michael Walla und Alfred Walther sowie seit 25 Jahren Bartholomä, Wolfgang Brockmann und Birgit Müller.