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Auch wenn Minusgrade das Wetter prägten – so ist der Imkertag in den Bergwinkel-Werkstätten Schlüchtern doch jedes Jahr so etwas wie ein Ausblick auf den Frühling. Erneut strömten hunderte Interessierte zu der Veranstaltung, die mit dem Verkauf von Imkerei-Zubehör und Fachvorträgen lockte.

Noch liegt die Natur im Winterschlaf, aber das Frühjahr naht, und mit ihm die Zeit der Blüten, Bienen und der Honiggewinnung. Da möchten Imker aus der Region und aus ganz Deutschland – wie an den vielfältigen Autokennzeichen der parkenden Wagen rund um die Bergwinkel-Werkstätten abzulesen war – offensichtlich gut vorbereitet sein.
Das Imkerei-Hobby erfreut sich wachsender Beliebtheit – gerade auch bei jungen Leuten, die an der naturnahen und ökologisch sinnvollen Freizeitbeschäftigung Gefallen finden. Oder anders ausgedrückt: Imkerei liegt im Trend. So waren in den Räumen der Bergwinkel-Werkstätten, die zum BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V.) gehören, auch viele junge Gesichter zu sehen.
Die Werkstätten mit dem Schwerpunkt Holzverarbeitung bieten berufliche Rehabilitation für Menschen mit Beeinträchtigungen an und haben sich vor einigen Jahren auf die Herstellung von hochwertigem Zubehör für die Imkerei spezialisiert. Mittlerweile sind Rahmen, Zargen und Bienenkästen aus Schlüchtern in der Imkerei-Szene bekannt und begehrt – was auch am stetig zunehmenden Besucherstrom beim Imkertag ablesbar ist. „Hauptzweck unserer Arbeit ist es, Menschen mit Handicaps berufliche Qualifizierung und Beschäftigung zu bieten“, so Markus Reiter, der Betriebsleiter der Bergwinkel-Werkstätten. „Was unsere Mitarbeiter zu leisten imstande sind, erkennt man an der Qualität der Produkte.“ Und so nutzten viele Besucher des Imkertags die Gelegenheit, sich über das angebotene Imkerei-Zubehör zu informieren und für die bevorstehende Saison einzukaufen. Auf große Resonanz stießen auch der Fachvortrag von Dr. Christoph Otten vom Bieneninstitut Mayen, der über Blütenpollen und Bedeutung für das Bienenvolk, den Imker und die Honiganalytik referierte, sowie die Ausführungen des Diplom-Biologen Paul Siefert von der Goethe-Universität Frankfurt, der mit Langzeitvideoaufnahmen Einblicke in die spannenden Prozesse der Bienenentwicklung ermöglichte.